Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben
Roman
Nina: bald fünfzig, geschieden, Mutter von zwei Kindern. Ihren Zustand beschreibt sie so: leichte Aggressionen, aufkommender Zynismus, Brustspannen. Doch dann verliebt sie sich in den zwanzig Jahre jüngeren David und bringt damit ihre fragile Lebenskonstellation ins Wanken.
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Nina: bald 50, geschieden, Mutter von zwei Kindern. Ihren gegenwärtigen Zustand beschreibt sie mit leichten Aggressionen, Unruhe, aufkommendem Zynismus und Brustspannen. Nicht, dass sie ihrem Ex-Mann die Ehe mit der blutjungen Influencerin und »Zwillings-Mama« missgönnen würde, ihr sind lediglich einige Details aufgefallen, die auch jetzt noch in ihrem Kopf herumgeistern, beispielsweise ihre Anderthalb-Zimmer-Wohnung im Vergleich zur repräsentativen Villa ihre angeblichen bankrotten Ex-Mannes.
»Neben mir steht ein sehr großer, sehr junger Mann, der aussieht wie ein französischer Filmstar oder wie jemand, der Katzenbabys aus einem brennenden Haus rettet.«
Doch dann geschieht, was Nina einfach nicht glauben möchte: Sie verliebt sich in den zwanzig Jahre jüngeren David und bringt damit ihre fragile Lebenskonstellation ordentlich ins Wanken. Denn jeder hat eine Meinung dazu, inklusive sie selbst.
»Ich kann nicht fassen, wie sehr es mich erwischt hat, weiß nicht, ob ich mich darüber freuen oder schreiend vor meinem Leben davonlaufen soll … Brauche ich jetzt auch noch einen jungen Liebhaber, um mir zu beweisen, dass da noch so viel auf mich wartet?«
Und wenn sie glücklich werden will, muss sie ihr Leben neu aufrollen.
Eine andere Liebesgeschichte, erzählt mit Witz, Bissigkeit und trotzdem voller Wärme.
1. Auflage
Anika Decker, geboren 1975 in Marburg, arbeitet als Drehbuchautorin und Regisseurin in Berlin. 2007 gelang ihr mit ihrem sensationellen Drehbuchdebüt Keinohrhasen der Durchbruch. 2015 debütierte sie als Regisseurin, der Film Traumfrauen, nach eigener Vorlage, war eine der erfolgreichsten Kinoproduktionen des Jahres. Ihre zweite Regiearbeit High Society eroberte Platz eins der Kinocharts. Anika Deckers Romandebüt Wir von der anderen Seite stand wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.
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Frauen
Frauen Die Hauptfigur Nina ist mir gleich auf Anhieb sympathisch. Bodenständig, realistisch und überaus treffend beschreibt sie ihre Mitmenschen. Ex- Gatten plus junge Ehefrau inclusive. Ihre Schwester Lena ist anders. Stets bemüht, mit den Grunewald- Muttis mitzuhalten und alles dafür zu geben. Anika Decker gibt jeder der so unterschiedlichen Schwestern eine Stimme. Sehr interessant, wie gleiche Sachverhalte aus anderer Perspektive gesehen werden. Das Privatleben beider ist kompliziert… .Was bei Filmproduktionen, dem Arbeitsgebiet Ninas, allerdings passiert, ist unterste Schublade. Anika Decker weiß wohl, wovon sie spricht. Entsetzlich, Thema alter weißer Mann. Dennoch hat auch Nina ein Auf- und- ab Liebesleben. Ihre Reaktionen sind stark überzogen, sie ist genial darin, Situationen falsch zu bewerten. Muss wohl so in einer Lovestory. Auch das häufige Treten in Fettnäpfchen. Die Prota wird nicht geschont. Stark egozentrisch bringt sie einige Situationen zum Platzen, inszeniert sich als Dramaqueen. Ob sich das alles noch zum Guten wendet? Man darf gespannt sein …Aus dem Leben gegriffene unterhaltsame Story über interessante Frauen.
Gesellschaftskritisch und unterhaltsam
Obwohl das Cover eigentlich nicht wirklich aussagekräftig oder besonders ist, hat es mich sofort angesprungen. Ein kurzer Blick auf den Klappentext hat mich in meiner Meinung verstärkt, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Erwartet hatte ich mir einen leicht skurrilen und sarkastischen Liebesroman, bekommen habe ich… Ja was eigentlich?Diese Frage konnte ich für mich noch nicht abschließend beantworten. Ein Liebesroman ist es nicht im herkömmlichen Sinne, wenn auch natürlich Liebe ein wichtiges Thema ist. Ich glaube nicht, dass man diesem Roman wirklich einen eindeutigen Stempel geben kann. Denn neben der Liebe gibt es hier auch eine große Portion Feminismus und Gesellschaftskritik.Klingt im ersten Augenblick nach ziemlicher schwerer Kost, doch Autorin Anika Decker verpackt diese Themen so geschickt in eine gute Story, mit normalen und doch besonderen Charakteren, dass man dies alles gut wegstecken kann. Das Buch regt aber durchaus zum Nachdenken und Hinterfragen ein.Die Geschichte wird aus Sicht von den verschiedensten Personen erzählt, Großteils aber aus Sicht von Nina und ihrer Schwester Lena. Auf den ersten Blick sind die Schwestern so unterschiedlich wie Tag und Nacht und verhalten sich deswegen wie Hund und Katz. Je besser man die Schwestern jedoch kennenlernt, umso mehr sieht man wie ähnlich sie sich eigentlich sind, auch wenn sie dies selbst nicht wahrhaben wollen.Der Schreibstil war für mich zu Beginn ein wenig gewöhnungsbedürftig und ich habe einige Zeit gebraucht, bis ich damit zu recht gekommen bin. Womit ich mich bis zum Schluss nicht wirklich anfreunden konnte, waren die Kapitellängen. Manche waren unfassbar kurz und ich fand es schade, dass schon wieder die Perspektive gewechselt wird. Andere waren so lang, dass ich das Gefühl hatte, dass sie nie mehr enden. Dies ist für viele sicher kein Problem, da ich aber ungern in der Mitte von einem Kapitel zu lesen aufhöre, war das für mich störend.Abschließend kann ich sagen, dass ich mich mehr als nur gut unterhalten gefühlt habe, wenn auch anders als vor dem Lesen gedacht. Eine Verfilmung des Buches würde ich mir auch auf jeden Fall anschauen. Ich denke, hier ist wirklich Potenzial für einen guten Film vorhanden.
Veranstaltungen & Medientermine
Anika Decker präsentiert ›Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben‹
An der Urania 17
10787 Berlin
Anika Decker zu Gast im ZDF Mittagsmagazin
Anika Decker zu Gast beim Writers' Thursday mit ›Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben‹
Bildwerder Neuer Deich 72
20539 Hamburg