1948. Die Frau im Bonner Johannes-Hospital weiß, dass sie nur noch wenige Tage zu leben hat. Auf dem Sterbebett lässt Auguste "Gussie" Adenauer Szenen ihres Lebens an sich vorbeiziehen.
Ein berührender Roman über das Schicksal einer außergewöhnlichen Frau: Auguste »Gussie« Adenauer, die zweite Frau Konrad Adenauers.
1948. Die Frau im Bonner Johannes-Hospital weiß, dass sie nur noch wenige Tage zu leben hat. Auf dem Sterbebett lässt sie Szenen ihres Lebens an sich vorbeiziehen. Gussie Zinsser ist 24, als sie den 19 Jahre älteren Witwer Konrad Adenauer heiratet und zur Stiefmutter seiner drei Kinder wird. Sie schenkt fünf Kindern das Leben, doch ihr Erstgeborener stirbt nach nur vier Tagen. Als Frau des Kölner Oberbürgermeisters steht sie in der Öffentlichkeit und engagiert sich eigenständig sozial und politisch. Hitlers Machtübernahme verändert alles. Adenauer muss sich vor den Nazis verstecken. Allein gelassen mit ihren Kindern, versucht Gussie, das schwierige Leben im Dritten Reich zu bewältigen. Bis sie von der Gestapo vor eine unmenschliche Wahl gestellt wird.
»›Konrad‹, sagt sie leise und tastet nach seiner Hand. Sie fühlt den Ring, den er nie abgenommen hat, nicht einen einzigen Tag in neunundzwanzig Jahren. Er sitzt neben ihr auf einem Stuhl, den Rücken durchgedrückt, die Beine übereinandergeschlagen. Sein dunkler Anzug, die schwarz glänzenden Schuhe. Er schaut sie an und in sie hinein, so wie auch sie in ihn hineinschaut. Es sind nicht die Blicke, die zählen, es kommt auf die Gedanken an. Sie kann lesen, was er denkt, vom ersten Tag an konnte sie es. Er schweigt, so wie er immer schweigt, wenn ihm das Herz übergeht. Sie ist froh, dass er den Augenblick nicht mit Worten zerstört. Vor ihm kannte sie nur die Worte, er hat sie das Schweigen gelehrt.«
6. Auflage
Christoph Wortberg studierte Philosophie, Germanistik und Geschichte und ist ausgebildeter Schauspieler. Verschiedene Rollen am Theater und im Fernsehen, daneben Hörbuchsprecher. Seit vielen Jahren Drehbuchautor, u.a. für den Kölner ›Tatort‹, sowie Autor preisgekrönter Jugendromane und mehrerer Kriminalromane. Christoph Wortberg lebt in Köln.
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Die zweite Frau von Konrad Adenauer war Auguste auch Gussi genannt. Im Jahr 1948 liegt sie im sterben und lässt ihr leben Revue passieren. Sie erinnert sich an ihre Kindheit, an ihren geliebten Vater und wie sie Konrad Adenauer damals noch im ersten Weltkrieg kennengelernt hat. Er war der Oberbürgermeister von Köln. Wie sich etwas zwischen ihnen entwickelt hat, als er Witwer wurde mit drei Kindern. Gussi ist 24 und Konrad 43 als die Beiden schließlich heiraten. Sie bekommen gemeinsame Kinder. Dann kommt Hitler an die Macht und der zweite Weltkrieg beginnt und Konrad gerät in Gefahr durch die Nazis. ...Das Hörbuch "Gussie" geschrieben von Christoph Wortberg wird gesprochen von der Schauspielerin Claudia Michelsen. Ihre Stimme passt hervorragend zum Hörbuch. Sie liest mit der richtigen Betonung und Geschwindigkeit und zieht den Hörer in ihren Bann. Der Autor Christoph Wortberg erzählt die Geschichte von Gussie in Erinnerungsfetzen. Man lernt Gussie als fröhliches Kind kennen. Wie sie von ihrem Vater schon früh gefördert und zum eigenen Denken animiert wurde. Er machte sie zu einer selbstbewussten Frau. Damit sie Konrad heiraten durfte, musste Gussi zum Katholizismus konvertieren. Das war damals eine große Sache. Als Oberbürgermeistergattin steht Gussie auch viel in der Öffentlichkeit und durch ihre fröhliche, offene und teilweise auch freche und selbstbewusste Art fällt sie in der damaligen Zeit ziemlich auf. Immer wieder werden Briefwechsel zwischen Gussie und ihrem Vater oder auch zu Konrad eingebaut. Dadurch wird das Emotionale noch mehr hervorgearbeitet und ging mir echt zu Herzen. Auch die Szenen im Krankenhaus mit der Schwester Angelika gingen mir Nahe. Ein echt gelungener und sehr berührender Roman über das Schiksal von Auguste Adenauer, die zweite Frau von Konrad Adenauer. Ich kann ihn sehr empfehlen und habe sehr gerne zugehört.
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Der Autor Christoph Wortberg ist an Vielseitigkeit kaum zu übertreffen: ein Schauspieler, Drehbuchautor und Schriftsteller. Und beim Hören/Lesen merkt man jedem Satz an, dass er Germanistik, Geschichte und Philosophie nicht nur studiert hat, sondern auch von Herzen liebt. „Gussi“ ist Auguste, die Ehefrau von Konrad Adenauer, und im Jahr 1948 auf dem Totenbett lässt Wortberg sie zurückblicken auf ihr ganzes Leben, das nur 52 Jahre währen wird. Das Leben von Gussi als Kind, mit einem über alles geliebten Vater ist lehrreich und bringt ihr ein gesundes Selbstvertrauen. Zur Mutter besteht ein unterkühltes Verhältnis, das auch kurz vor Gussis Tod kaum wärmer wird. Mit 24 Jahren lernt Gussi Konrad Adenauer als Wittwer mit drei Kindern kennen, er ist 19 Jahre älter als sie und sehr angetan von ihr. Sie wagt einen ungeheuren Schritt und wird die Mutter dreier Kinder, die ihr langsam Vertrauen und später ebenso viel Liebe entgegenbringen werden, wie ihre eigenen. Doch zuerst erleidet das Ehepaar Adenauer den Verlust ihres Erstgeborenen, von diesem wird sich niemand in der Familie jemals gänzlich erholen. Aber Gussi bekommt weitere Kinder und ein durchaus vollkommenes Familienleben entwickelt sich, der Vater Konrad ist Oberbürgermeister von Köln und macht sich einen Namen. Gussis Verhältnis zu ihrem Vater bleibt innig und zugewandt, in ihm findet sie auch später viel Trost und Unterstützung.Immer wieder schwenkt der Autor von den Erinnerungen Gussis in ihr Krankenzimmer, man weiß, Gussi wird es nie mehr verlassen und doch gibt es Lichtblicke. Die Krankenschwester Geli kümmert sich rührend um sie und fasst tiefes Vertrauen. Der Vater besucht sie, auch die Kinder und Konrad, jeder versucht ihr das restliche, schmerzvolle Leben zu erleichtern. Je mehr jedoch der Tod näherkommt, umso mehr bedrücken sie die Gedanken an die Zeit des Faschismus, an den Krieg, an Konrads Verhaftung und den unausweichlichen, doch so furchtbaren Ausgang ihrer geglückten Befreiungsaktion.Mehr möchte ich nicht preisgeben von diesem eindrucksvollen fiktionalen Geschichtsroman. Mir hat dieser ausnehmend gut gefallen, auch wenn er sehr traurig und bedrückend erzählt. Die Wortwahl, die eingebauten Briefe, insbesondere der Briefwechsel zwischen Gussi und ihrem Vater, der Schreib- und Erzählstil sind so emotional aufgeladen, dass es mir sehr zu Herzen ging. Die Schauspielerin Claudia Michelsen ist Herz und Seele dieses gelungenen Hörbuchs. Die Nominierung für den Hörbuchpreis 2025 als beste Interpretin hat sie voll und ganz verdient, ich drücke die Daumen. Fazit: Ich spreche eine uneingeschränkte Hör- oder auch Leseempfehlung aus! Volle 5 Sterne.
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Über Konrad Adenauer, den ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, wissen wir fast alles. Ganz anders sieht es mit den Frauen in seinem Leben aus. Insbesondere Auguste Adenauer, genannt "Gussie", dürfte nur wenigen Menschen ein Begriff sein. Ihr hat der deutsche Schriftsteller Christoph Wortberg ein berührendes literarisches Denkmal gesetzt.Das Cover rückt ein 1927 von der Künstlerin Helene von der Leyen geschaffenen offizielles Portrait von Auguste Adenauer in den Fokus, umrahmt von dem an ein Kreuzworträtsel erinnernden Titel, der ihren Spitznamen aufgreift.Christoph Wortberg ist ein berührendes Portrait gelungen. Ausgehend von ihrem Sterbebett im St.-Johannes-Hospital zeichnet er in einer leisen, verhalten anmutenden Sprache wichtige Momente im Leben von Auguste Amalie Julie Adenauer, geborene Zinsser (1895-1948), der zweite Ehefrau von Konrad Adenauer (1876-1967), dem ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Es ist eine berührende, sensible Würdigung einer nahezu unbekannten, künstlerisch begabten Frau, die sich in einen wesentlich älteren Witwer mit drei Kindern aus ihrer Nachbarschaft verliebt, seinen (und den folgenden vier gemeinsamen) Kindern eine liebevolle Mutter wird, schwierige (politische) Zeiten mit ihrer Familie durchsteht und an einer einzigen (falschen) Entscheidung zerbricht. Sie war eine von ihrem christlichen Glauben geprägte, starke Persönlichkeit, die viele glückliche, dramatische und tragische Stationen in ihrem kurzen Leben erlebt und erlitten hat. Mich hat diese Lektüre sehr berührt, sie hallt lange in allen Leser*innen nach.
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Die Biografie über Auguste (Gussi) Adenauer von Christoph Wortberg gibt nicht nur Einblicke in ihr Leben, sondern zeigt auch viele interessante Seiten von Konrad Adenauer auf. Die Geschichte wird aus dem Blickwinkel der bereits todkranken Gussi erzählt, die sich immer wieder an die Ereignisse aus ihrer Jugend und der Hitlerzeit vor und während des Zweiten Weltkriegs erinnert. Sie, die mit Anfang 20 den 19 Jahre älteren Konrad Adenauer näher kennenlernte, der bereits Witwer und Vater dreier Kinder war. Um Konrad heiraten zu können, konvertierte sie zum Katholizismus, was auch innerhalb ihrer Familie zu einer Zerreißprobe wurde. Immer wieder kommen ihr auch die Gespräche mit ihrem Vater in den Sinn, zu dem sie ein inniges Verhältnis hatte. Sie und Konrad Adenauer bekommen vier eigene Kinder, aber sie stellt die drei ältesten von Konrad Adenauer nicht ins Abseits, sondern baut auch zu ihnen ein gutes Verhältnis auf. Bis 1933 schreitet die Karriere Adenauers gut voran, bis er schließlich von den Nazis als Kölner Oberbürgermeister abgesetzt wird. Die bis dahin in gut situierten Verhältnissen lebende Familie muss fortan von den Ersparnissen leben. Auch der große Freundes- und Bekanntenkreis wird immer kleiner. Ihr Verrat um den Aufenthaltsort von Konrad Adenauer hatte ihr nicht geholfen, einer Gefängnisstrafe zu entgehen. Der dortige Suizidversuch war schließlich die Ursache für ihren sich ständig verschlechternden Gesundheitszustand und ihren frühen Tod. Eine sehr emotionale und lesenswerte Biografie.
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Gussie Zinser ist 24 Jahre alt, als sie den 19 Jahre älteren Witwer Konrad Adenauer heiratet. Sie wird zur Mutter für die drei Stiefkinder und ihre eigenen vier überlebenden Kinder. Als Frau des Oberbürgermeisters kann sie gut damit umgehen, in der Öffentlichkeit zu stehen. Doch mit Hitlers Machtübernahme ändert sich alles, denn Adenauer zeigt sich nicht einverstanden mit dessen Politik. So ist es nur eine Frage der Zeit, bis er und auch Gussie im Fokus der Aufmerksamkeit stehen. 1948 ist Gussie im Krankenhaus, sie weiß, dass sie nur noch wenige Tage zu leben hat. Ihr Leben zieht in Erinnerungen an ihr vorbei. Der Autor Christoph Wortberg erzählt in kleinen Szenen aus dem Leben von Gussie Adenauer, in mehreren Zeitsprüngen. Das ist nicht unbedingt chronologisch, was mich immer wieder etwas irritiert hat, weil ich nicht auf Anhieb wusste, auf welcher Zeitebene die Geschichte gerade spielt. Nicht alles, was hier erzählt wird, ist auch belegt, doch die Geschehnisse fügen sich gut in die historischen Gegebenheiten ein. Gussie selbst ist eine beeindruckende Frau, auch wenn ich nach der Lektüre immer noch ein bisschen das Gefühl hatte, dass sie nicht so richtig greifbar für mich war. Das hatte wohl was damit zu tun, dass es keine streng chronologische Erzählung ist. Bewundernswert ist Gussies Umgang mit ihrem Ehemann, der sich immer wieder eher unzugänglich zeigt, obwohl er sie unbedingt liebt, und wie sie sich die Liebe ihrer Stiefkinder zu erringen weiß. Die Schicksalsschläge, die das Leben für sie bereit hält, sind eingänglich erzählt. Leider finde ich, dass der Klappentext zuviel verrät.Trotz einiger Schwierigkeiten, die ich mit der Erzählung der Geschichte hatte, hat mich Gussies Schicksal sehr berühren können. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.
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Auguste Zinsser, von allen nur Gussie genannt, ist eine junge Frau, die in einer modernen Familie aufwächst. Geboren 1895 verliebt sie sich 1919 in den neunzehn Jahre älteren Konrad Adenauer, Oberbürgermeister Kölns und Witwer mit drei Kindern. Nach der Heirat hat sie plötzlich drei Kinder und weiß, dass sie die Schatten von deren Mutter niemals ganz aus dem Haus auslöschen kann. Doch es gelingt ihr, das Vertrauen der drei Halbwaisen zu gewinnen und nach der Totgeburt ihres ersten Sohnes noch vier weitere Kinder zu gebären. Der Familie geht es gut und Konrad ist Politiker mit Leib und Seele, der seine Ideale niemals verraten würde. Doch als die Nationalsozialisten 1933 an die Macht kommen, ändert sich für die Familie alles und Konrad verliert innerhalb kürzester Zeit alles - seine Position als Oberbürgermeister, sein Haus und seine Heimat. Dennoch steht Gussie stets hinter ihm und stärkt ihn, wo immer sie nur kann.Christoph Wortberg gelingt es in diesem autobiografischen Roman über Gussie Adenauer das Leben von ihr selbst, aber auch das Leben ihres Mannes auf eindrückliche Art und Weise zu beschreiben. Obwohl er im Nachwort seinen Lesern mitteilt, dass die Briefausschnitte, die er als Kapitelüberschriften verwendet hat, fiktiv sind, wirken diese sehr realistisch und ergänzen das Buch perfekt. Gussie war eine sehr starke, moderne und willensstarke Frau, die sich niemals hinter Ausreden oder Feigheit versteckt und deshalb einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.Dieses Buch hat mich bereits neugierig gemacht, als ich es nur das erste Mal in den Händen hielt und noch gar nicht richtig wusste, was der Inhalt ist. Leider hatte ich dann anfangs so meine Probleme in einen Lesefluss zu finden, denn die Kapitelüberschriften in Briefform haben mich irritiert und ich musste so manches Mal kurz nachdenken, in welcher Zeit wir uns denn nun befinden. Doch mit der Zeit legte sich das und ich konnte flüssig lesen. Gussie hat mich nachhaltig beeindruckt und ich bewundere sie für ihren Mut und ihre Stärke, niemals aufzugeben. Diese Frau, die in all den Jahren hinter dem berühmten Politiker Konrad Adenauer stand und es geschafft hat, dass er niemals aufgegeben oder seine Ziele aus den Augen verloren hat. Nur deshalb konnte er nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wieder in sein altes Amt zurückkehren und hat seine Schaffenskraft und Gerechtigkeitssinn nie verloren.Eine Frau, die leider viel zu unbekannt ist und dank diesem Roman die Aufmerksamkeit bekommt, die sie verdient!
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Cover:-----------------Das gemalte Portrait der Frau, um die es in diesem Buch geht, macht neugierig und ist passend für diesen historischen Roman gewählt. Auguste Adenauer sieht dem Betrachter direkt ins Gesicht, sodass ich mich auf den ersten Blick angesprochen fühlte.Inhalt: -----------------Auguste "Gussie" Adenauer ist die zweite Frau des ehemaligen Politikers Konrad Adenauer.Nachdem seine erste Ehefrau verstarb, heiratete sie ihn mit nur 24 Jahren und wurde im selben Moment Stiefmutter seiner drei Kinder und später noch Mutter von 5 weiteren gemeinsamen Kindern. Nach schönen, aber auch schwierigen Zeiten liegt sie gezeichnet von einer Krankheit im Sterben und lässt ihr Leben in Rückblenden passieren.Mein Eindruck:-----------------"Die Neugier hat sie immer begleitet, das Unbekannte hat ihr nie Angst gemacht. Auch jetzt macht es ihr keine Angst. Das einzige Unbekannte, das noch vor ihr liegt, ist der Tod. Sie weiß nicht, was danach kommt. Aber wenn es etwas gibt, wird es gut sein. Die sichtbare und die unsichtbare Welt. So viele Fragen, so wenige Antworten. Ihr Vater sagte immer: »Es kommt nicht auf die Antworten an, es kommt darauf an, die richtigen Fragen zu stellen.«Damals hat sie das nicht verstanden, jetzt weiß sie, was er damit meinte."Der Roman spielt sich ausschließlich in den Erinnerungen von Gussie ab. Jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat, das meistens aus einem der Briefwechsel zwischen Gussie und ihrem Vater stammt. Die Handlung wird dabei im Wesentlichen in den beiden Zeitebenen Aufenthalt im Krankenhaus 1948 und der Vergangenheit erzählt. Die Vergangenheit ist nicht immer chronologisch, aber man findet sich anhand der Zeitangaben gut zurecht. Mir gefielen die Einblicke, die man nicht nur in die Familiengeschichte Konrad Adenauers, sondern auch in das Innenleben von Gussie erhält. Dem Autor ist es gelungen, ihren Charakter so zu beschreiben, dass man sich in die Person einfühlen kann. Trotz des Altersunterschiedes zwischen den beiden und den widrigen Umständen (Eltern anfangs gegen die Vermählung, Stiefkinder, Tod des ersten eigenen Kindes, Verfolgung durch das Nazi-Regime), ist es Gussi immer wieder gelungen, aufzustehen und den Widrigkeiten zu trotzen. Sie hat es verstanden, sich in die Menschen einzufühlen, sie mit ihrem Lachen und ihrer Musik für sich einzunehmen und hatte den Mut zu handeln, um den Nazis Widerstand zu leisten. Eine starke und bewundernswerte Frau!Der Schreibstil hat mich sofort gefesselt. Die Zitate machen neugierig und die Erinnerungen, gemischt mit den Gefühlen und Gedanken Gussies, bilden eine gute Mischung, um in die Vergangenheit einzutauchen und sich von den Ereignissen fesseln zu lassen. Vor allem die klugen poetischen Gedanken, die sich Gussi über ihr Leben und das im Allgemeinen macht, haben mich gerührt. Ich musste mir einige Zitate notieren. Fazit: -----------------Eine gelungene Romanbiografie über das Leben und den Charakter einer starken und mutigen Frau!
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Das Cover und die Gesamtaufmachung des relativ schmalen Buches finde ich sehr gelungen. Auch der Inhalt konnte mich überzeugen.Es geht um Auguste, die zweite Frau des ersten Bundeskanzlers der BRD, Konrad Adenauer. Gussie und Konrad heiraten 1919, Konrad Adenauer ist Witwer mit drei Kindern und fast zwanzig Jahre älter als Gussie. Er ist mit ihrem Vater Ferdinand Zinsser, Professor der Dermatologie, gut befreundet. Um Konrad heiraten zu können, muss Gussie zum katholischen Glauben konvertieren, womit sie im Gegensatz zu ihrer Mutter und dem Pfarrer jedoch keinelei Probleme hat. Gussie bekommt fünf Kinder, ihr Erstgeborener Ferdinand lebt nur wenige Tage, die Trauer um ihn begleitet sie ihr Leben lang. Als Frau des Oberbürgermeisters von Köln übernimmt sie diverse Aufgaben, ist Bezirksvorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbunds, engagiert sich in der Katholischen Vereinigung für Kinder und Jugendliche und sitzt im geschäftsführenden Arbeitsausschuss des Frauenbeirats der Zentrumspartei. 1933: Nach der Machtübernahme der Nazis wird Adenauer seiner Ämter enthoben und von der Gestapo verhört. Rechtzeitig verlässt er Köln und zieht mit seiner Familie nach Rhöndorf. Den Tag ihrer Silberhochzeit, im September 1944, verbringt Gussie im Gefängnis. Sie wird von der Gestapo verhört und soll den Aufenthaltsort ihres Mannes preisgeben, der nach einem gescheiterten Attentat auf Hitler untergetaucht ist. Als ihr gedroht wird, dass ihre Töchter verhaftet werden, wenn sie nicht kooperiert, verrät sie Konrads Versteck. Daraufhin wird sie inhaftiert. Voller Gewissensbisse versucht sie, sich in ihrer Zelle umzubringen. Der Roman ist in Kapitel aufgeteilt, die abwechselnd 1948 spielen und in den Jahren ab 1915. Gussie liegt im Sterben und lässt ihr Leben Revue passieren. Am Anfang eines jeden Kapitels steht ein Zitat aus Gussies Briefen an ihren Vater oder seinen Briefen an sie. Der poetische Schreibstil gefällt mir sehr, er ist unheimlich berührend, einige Stellen haben mich zu Tränen gerührt. Es ist kein Liebesroman, die Beziehung zwischen Konrad und Gussie wird als eine Beziehung auf Augenhöhe beschrieben, die von gegenseitigem Respekt und Zuneigung geprägt war. Die Romanbiografie dieser bewundernswerten und klugen Frau hat mir sehr gut gefallen, und ich empfehle sie sehr gern weiter an Leser*Innen von historischen Romanen und Romanbiografien.
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Gussie Zinsser heiratet den zwanzig Jahre älteren, verwitweten Konrad Adenauer, den Oberbürgermeister von Köln. Sie ist offen, klug und voller Energie und gewinnt sogar die Herzen ihrer Stiefkinder. Doch als Hitler an die Macht kommt, wird das Leben der Familie zum Albtraum, und Konrad Adenauer muss sich mehrfach vor den Nazis verstecken."Gussie" ist ein bewegender und beeindruckender Roman über eine starke Frau an der Seite von Konrad Adenauer. Die einzelnen Kapitel beginnen mit Briefen, die u.a. Gussies enge Beziehung zu ihrem Vater verdeutlichen. Er hat sie als wissbegieriges Kind gefördert und zu einer selbstbewussten Frau erzogen.Die kurzen Kapitel und der gut lesbare Schreibstil beschreiben, wie Gussie ihre letzten Tage als sterbenskranke Frau im Krankenhaus in Bonn verbringt und in ihre bewegte Vergangenheit zurückblickt. Dabei bekommt der Leser Einblicke in das Familienleben der Adenauers und die historischen Entwicklungen, unter denen die Familie während Hitlers Herrschaft gelitten hat.Der Autor Christoph Wortberg hat mich mit diesem Roman von Anfang bis Ende gefesselt. Er bringt Gussie, diese starke Frau, auf gelungene Weise näher. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.
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In diesem Buch präsentiert der Autor, nicht nur eine einfache Liebesgeschichte, sondern auch zeitgenössische Fakten."Ein Leben zwischen Liebe, Verrat und der Hoffnung auf Vergebung." So beginnt der dtv Verlag die Kurzbeschreibung des in Köln handelnden Romans. Wie man aus dem Einleitungssatz des Verlages und dem Titel bereits erkennen kann, spielen ausser Auguste, genannt Gussie, auch der geschichtliche und politische Zeitraum eine grosse Rolle. Dieser Roman ist spannend, unterhaltsam, emotional aber auch zeitgenössisch sehr interessant. Er gleicht teilweise einer Biografie, lässt aber Emotionen ihren Platz. ***Dieses Buch ist wieder einmal ein Beispiel dafür, dass Romane nicht gleichbedeutend mit Lesespass sein muss. Es war zwar ein Vergnügen die Protagonisten ein stückweit im Leben zu begleiten, dennoch waren es die politischen Ereignisse, die die Vergangenheit lebendig werden ließen. Konrad Adenauer, bekannt als erster Bundeskanzler oder auch Entdecker der Sojawurst, sowie vielen anderen Erfindungen (siehe hier Patentamt ) ist in diesem Roman nicht die Hauptperson, sondern seine zweite Ehefrau Auguste. Eine junge Dame, die schnell an seiner Seite groß wurde, aber leider recht unbemerkt blieb. Schön, dass der Autor sich ihr angenommen hat.Ich wurde während der 288 Seiten gut unterhalten und werde wohl noch ein bisschen nach den Adenauers und Zinsser recherchieren. Vielen Dank für die zahlreichen Denkanstöße.Meine Empfehlung für Leser von Biografien und zeitgenössischer Romane.
Veranstaltungen & Medientermine
Christoph Wortberg liest aus ›Gussie‹
Schlossallee 26
47652 Weeze
Christoph Wortberg liest aus ›Gussie‹
Brettener Str. 42
75038 Oberderdingen
Christoph Wortberg liest aus ›Gussie‹
Eine Veranstaltung im Rahmen des Literatur-Herbstes Rhein-Erft
Steinstraße 13
50259 Pulheim
Pressestimmen
Freundin
Intensiv und emotional schildert der Roman, wie sie sich in den Witwer verliebt, schwere Zeiten mit ...ihm übersteht und an einer Entscheidung zerbricht. mehr weniger
Ulrike Schädlich, 02.05.2024
Aichacher Zeitung
Gussies Leben erzählt der Schauspieler und preisgekrönte Autor Christoph Wortberg in seinem Roman sp...rachsensibel in starken Bildern und mit großem Einfühlungsvermögen. mehr weniger
14.12.2024
ndr.de
Das Buch erzählt die bewegende Geschichte dieser ungewöhnlichen Frau berührend und zu Herzen gehend.
Annemarie Stoltenberg, 10.12.2024
Radio Mülheim LITERADIO
Eine sehr intensiv geschilderte Romanbiographie, sensibel und mitreißend erzählt. (…) Auch so kann Z...eitgeschichte geschrieben werden. mehr weniger
09.06.2024
DONNA
Die berührende Romanbiografie ›Gussie‹ von Christoph Wortberg führt vom Sterbebett aus durch ihr Leb...en und würdigt die Frau an Adenauers Seite. mehr weniger
01.06.2024
Das BLV
Das perfekte Buch für alle, die Romanbiografien lieben.
Martina Breuer, 26.05.2024
TV Hören und Sehen
Unbekannte deutsche Zeitgeschichte: informativ, gefühlvoll. Klingt nach!
10.05.2024
TV Hören und Sehen
Unbekannte deutsche Zeitgeschichte: informativ, gefühlvoll. Klingt nach!
10.05.2024
Kölnische Rundschau
Die Geschichte von Gussie Adenauer verdient es in der Tat, erzählt zu werden. (...) Die letzten Tage..., die Gussie im Bonner Johannis-Hospital verbringt, bilden den Ankerpunkt des gleichzeitig sensibel und mitreißend erzählten Romans, von dem aus sie in Rückblenden ihr Leben erinnert. mehr weniger
Daniela Abels, 30.04.2024
Domradio Köln
Christoph Wortberg erzählt eindrucksvoll von den dunklen Momenten im Leben der Gussie Adenauer. Sein... Buch ist aber auch eine ergreifende Liebesgeschichte. mehr weniger
24.04.2024
Sonntag Express
Ein hervorragendes Denkmal, das unserer Stief-Großmutter gesetzt wurde.
Konrad Adenauer, 21.04.2024