Endstation Malma
Roman
Ein Zug, drei Menschen und ein Ziel: Malma, ein Ort nur wenige Stunden von Stockholm entfernt. Und keiner der Reisenden weiß, wie ihre Schicksale verwoben sind und was sie dort erwartet.
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Ein Zug, drei Menschen und ihre miteinander verwobenen Schicksale: Nach ›Die Überlebenden‹ und ›Verbrenn all meine Briefe‹ erzählt Alex Schulman hier erneut mit großer emotionaler Wucht.
Ein Zug fährt durch eine Sommerlandschaft. An Bord sind ein Ehepaar in der Krise, ein Vater mit seiner kleinen Tochter sowie eine Frau, die das Rätsel ihres Lebens lösen will. Sie alle fahren nach Malma, einen kleinen Ort, wenige Stunden von Stockholm entfernt, umgeben von Wäldern. Und keiner von ihnen weiß, wie ihre Schicksale verwoben sind und ob das, was sie in Malma erwartet, ihrem Leben nicht eine neue Wendung geben wird.
In bestechender Prosa baut Alex Schulman seine Erzählung auf: wie einen Zug, der durch die Zeit fährt und in dem jedes Kapitel ein eigener Waggon ist, der an den nächsten angehängt wird. Lässt sich die Zukunft frei gestalten, oder ist sie durch Vergangenes vorgezeichnet?
»Ein tief bewegender Roman, der zu Herzen geht. Ein großes Leseerlebnis.« Aftonbladet
»Mit ›Endstation Malma‹ bestätigt Alex Schulman, dass er einer der größten Erzähler unserer Zeit ist.« Ölandsbladet
Ebenfalls von Alex Schulman bei dtv erschienen sind:
›Die Überlebenden‹
›Verbrenn all meine Briefe‹
1. Auflage
Alex Schulman, geboren 1976, ist einer der populärsten schwedischen Schriftsteller. Sein Roman ›Die Überlebenden‹, 2021 bei dtv erschienen, wurde in 30 Sprachen übersetzt. Mit ›Verbrenn all meine Briefe‹, bei dtv 2022, gelang ihm in Schweden 2018 der Durchbruch als literarischer Autor.
Hanna Granz, geboren 1977, hat zuletzt u.a. Werke von Patrik Svensson, Tove Alsterdal und Sofie Sarenbrant ins Deutsche übertragen.
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Genial erzählter Reise-/Familienroman
Schulman kann einfach toll erzählen. Ich bin begeistert, wie er seine Romane aufbaut, so klug durchdacht und konstruiert ohne an Erzähl- bzw. Leselust zu verlieren. Dieser Roman spielt an Bahnsteigen oder in Zügen, das macht die Erzählung unruhig, denn man ist nie statisch, z.B. im sicheren Zuhause, sondern ständig in Bewegung, man wird bewegt.Und das ist das Thema, eine grundliegende Unruhe in den Charakteren, die auf ein Ziel zufahren, aber stark von Ereignissen ihrer Vergangenheit geprägt sind. Es ist eine Familiengeschichte, die drei Generationen umfasst. Als Leser begegnen wir immer Paaren auf der Reise, Vater Bob – Tochter Harriet, Tochter Harriet – Partner Oskar, Vater Oskar –Tochter Yana und schließlich Yana alleine. Alle Züge fahren nach Malma, ohne dass wir wissen, warum. Einiges wird angedeutet, als Leser nähert man sich langsam. Was macht man im Zug? Man fährt in Richtung eines Ziels, Malma, man sieht aus dem Fenster, man erinnert sich. So gibt es in jedem Kapitel die Ebene der ‚aktuellen‘ Reise und die Ebene der vergangenen Familiengeschichte aus der Perspektive eines/einer Reisenden erzählt. Einige sehen mehr zurück, andere in die Zukunft. Alle Reisen sind miteinander verbunden. Schulman erzählt nicht linear, in jedem Kapitel reist man einen Teil der Strecke, mal bei einer früheren, mal bei einer späteren Reise. So werden die Handlungsstränge parallel erzählt, was die Verbindung zwischen den Reisen noch verstärkt. Das funktioniert, ohne zu verwirren, die Erzählung wird unglaublich dynamisch. Der Roman liest sich sehr flüssig und spannend. Bis zum Schluss fragt man sich, was in Malma passiert bzw. passiert ist. Seit Anna Karenina war ein Bahnhof bzw Zug nicht mehr so spannend.
Trauer und Schmerz in einem
Das Buch nimmt uns mit auf verschiedene Blickwinkel, unterschiedlicher Personen. Vorrangig wird die Perspektive von Harriet betrachtet, die getrennt von Schwester und Mutter bei ihrem Vater groß wird. Alex Schulman beleuchtet in Endstation Malma mehrere Beziehungsmuster, die entweder die Personen zu sich selber haben oder auch zueinander. Es schwingen immer leicht psychische Repressionen der Familie mit, die zwar den Protagonist:innen selber nicht bewusst sind, mir beim lesen aber schmerzlich aufgefallen sind. Der Autor bringt durch seinen Schreibstil nicht nur eine tragische Familiengeschichte zu Papier, sondern schaffte es auch bei mir zu Gedanken zur eigenen Vergangenheit anzuregen. Ein wirklich wirkungsvoller Roman, der es den Lesenden nicht leicht macht und auch Unbehagen ausruft. Und dennoch eine volle Empfehlung, da es so nah an der Realität geschrieben ist.
Wann hat man ein Kind verloren?
„Endstation Malma“ ist mein erstes Werk von Alex Schulman, und das Cover mit dem halben, übergroßen Adler hat mich zuerst verwundert, nach der Lektüre des Romans jedoch überzeugt, denn der Adler hat eine wichtige Funktion.Stilistisch ist dieses Oeuvre brillant, fein und ausdrucksstark. Das Erzähltempo ist dem des Zuges angepaßt, der ins schwedische Malma fährt, wo die Schicksale der drei Hauptakteure miteinander verbunden sind. Die Spannung steigt kontinuierlich, denn man ist gespannt auf die Auflösung, die überraschend ganz zum Schluß kommt und den Leser mit offenem Mund zurücklässt. Das wird auch erreicht, indem durch drei Handlungsperspektiven hin - und hergesprungen wird. Somit muß man immer weiterlesen und ist gefangen in der Thematik.Die Hauptprotagonistin Harriet fährt mit ihrem Vater nach Malma, ebenso Oskar kurz vor der Trennung von seiner Frau. Yana sucht anhand eines Fotoalbums nach den Spuren ihrer Familie in Malma. Was werden die drei Personen dort finden?Harriet ist besonders intensiv und vielschichtig beschrieben. Durch die Trennung der Eltern, als sie ein Kind ist wird sie stark verunsichert, ist zunehmend verletzlich und in sich gekehrt. Hier ist ein Ankerpunkt zum Nachdenken über die eigene Kindheit, denn was macht die Androhung der Scheidung der Eltern mit der Psyche eines Kindes? Das ständige Streiten der Eltern führt zur Traumatisierung, und lässt das Kind verzweifeln. Wie wirkt sich das in der Entwicklung auf die verlassene Herriet aus, zumal der Vater, bei dem sie aufwachst, gehemmt und zurückgezogen damit klarzukommen versucht?Die Phrase „ You are not alone“ zieht sich wie eine Art Mantra durch das Werk und verdeutlicht die verzweifelte Suche nach Sicherheit und Behütetsein. Harriet als erwachsene Frau ist ständig auf der Suche, das Rätsel ihres Lebens zu lösen. Sie ist sehr egoistisch, überaus spontan und unberechenbar in ihren Handlungen, man kann sagen „komplett durchgeknallt“. Als Mutter gibt sie ihrer Tochter kein gutes Beispiel, und wir stellen uns die Frage des Einflusses von Vergangenem auf das Leben. Gibt es so etwas wie einen Fluch? Oskar, ihr Ehemann, hält es irgendwann nicht mehr mit ihr aus, zumal er unsicher und auch leicht depressiv ist.Schulman ist ein Meister im erzählen zwischenmenschlicher Probleme. Folglich ist dieses Werk gut geeignet für Personen, die sich dafür interessieren. Da es immer mehr Scheidungskinder gibt, die ihren Eltern Probleme bereiten könnten, muß hinterfragt werden: „Wann weiß man, dass man ein Kind verloren hat?“Mich hat das Werk sehr beeindruckt und wird mir lange in Erinnerung bleiben.
Sehr intensiv
MEINUNG:Bisher habe ich alle beide Romane - Verbrenn all meine Briefe und Die Überlebenden von Alex Schulman gelesen und für sehr gut befunden. Ich liebe vor allem von schwedischen AutorInnen die Spannungsliteratur, aber Alex Schulman beweist, dass die Schweden auch sehr gute Belletristik können.Das Buch ist aus drei abwechselnden Sichten und drei Zeiten - 1976, 2001 und heute geschrieben. Alle Protagonisten sind auf dem Weg nach Malma, einem kleinen Ort ein paar Stunden von Stockholm entfernt. Da ist ein Ehepaar, deren Ehe in der Krise ist. Außerdem ist ein Vater meiner seiner kleinen Tochter unterwegs und eine junge Frau versucht das Rätsel ihres Lebens zu lösen.Am Anfang fand ich am spannendsten herauszufinden, wie alle Charaktere miteinander verbunden sein könnten. Vermutlich liegt es daran, dass viele Krimis und Thriller lese und immer Rätsel aufdecken möchte. Es stellt sich relativ schnell heraus, wie alle Personen miteinander zusammenhängen. Die Harriet, die mit ihrem Vater unterwegs ist, ist die Mutter von der jungen Frau, Yana, deren Name übrigens eine tief Bedeutung hat, die sich später noch erklärt. Bei dem Ehepaar handelt es sich um die erwachsene Harriet und Oskar, ihren Mann. Jede Person hat ihr wirklich eigenes, teilweise großes Päckchen zu tragen. Es gibt ein großes Ereignis in der Vergangenheit von Harriet, was schon als Trauma bezeichnen kann, was alle das Leben aller Protagonisten praktisch für ihr ganzes Leben stark beeinflusst. Für mich ist Harriet auch der Dreh- und Angelpunkt gewesen, denn ihr Probleme und das Traum in der Kindheit, haben die Ehe mit Oskar und die Kindheit und das spätere Leben von Yana beeinflusst. Manchmal war da schwer zu ertragen, vor allem Harriets Selbstzerstörung und teilweise Zerstörung ihrer Beziehungen, was ich auf Grund der Kindheit verstanden habe, aber andererseits auch schwierig fand als sie erwachsen wurde. Oskar ist in meinen Augen damit auch nicht gerade gut umgegangen, aber er wird es nicht besser gewusst haben. In diesem Kosmos, der Eltern, die oft mit sich beschäftigt sind, befindet sich Yana. Mir schien sie manchmal verloren, vor allem als man dann liest, wie schlecht das Verhältnis dann später wird zu ihren Eltern. Bei mir hat sich manchmal das Gefühl entwickelt, alle in den Arm nehmen zu wollen, um die große Einsamkeit zu lindern, die fast alle verspüren. Alex Schulman schafft es wieder als kluger und feiner Beobachter sehr ausgeprägte Charaktere zu schaffen, die in mir viele Gefühle ausgelöst haben.FAZIT:Mein einziger Kritikpunkt an Endstation Malma ist, dass ich gerne noch mehr erfahren hätte, wie es für die junge Frau weiter geht, deren Endstation Malma ist. Da kam mir das Ende etwas zu abrupt. Alle anderen losen Fäden bringt der Autor sehr gut zusammen, auch wenn das Ende bzw. die Auflösung wirklich tragisch ist. Es ist so eine Geschichte, wo man sich wieder fragt, was wäre passiert, wenn es nicht dieses eine Ereignis in der Vergangenheit gegeben hätte. Ich freue mich auf weitere Roman von dem Autor.
Intensive Familiengeschichte
"Sie freut sich auch, muss sie ja wohl, denn heute ist der Tag, an dem sie ihre Schwester sehen darf, doch vor allem ist sie traurig, denn es ist, als würden im selben Moment all die Tage, an denen sie sie nicht treffen durfte, auf sie einstürzen."Mann, was kann Alex Schulman doch schreiben! In seinem neusten Roman „Endstation Malma“ erzählt von 3 Zugreisen nach Malma: ein Ehepaar, das an einem Wendepunkt ihrer Beziehung angekommen ist, ein Vater mit seiner Tochter und eine junge Frau mit dem geerbten Familienfotoalbum auf der Suche nach Antworten.Erst nach und nach wird klar, wie die Personen zusammen gehören. Schulman entfaltet die Geschichte einer Familie, deren Traumata von einer Generation an die nächste weitergegeben werden. Besonders clever ist der Wechsel der Erzählperspektiven und -zeiten, der verschiedene Blickwinkel auf die Geschehnisse ermöglicht und so fügen sich die einzelnen Puzzleteile der Geschichte zusammen und ergeben ein ganzes Bild.Mich hat der Roman von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Absolutes Highlight!
Ich liebs
Sommer in Stockholm, der Zug fährt los Richtung Malma. An Bord sind Reisende wie Yana, die ihr Familienrätsel lösen will, Vater und Tochter, die ihr Kaninchen beerdigen wollen, ein Ehepaar, das kurz vor der Trennung steht. Unterschiedlicher könnten die Gründe nicht sein, aber sind die Personen auch so unterschiedlich? Und was hat der Ort Malma an sich, dass sich alle auf den Weg dahin machen?Man kann nicht viel über den Inhalt des Buches sagen ohne zu Spoilern. Aber eines kann ich auf jeden Fall sagen, nämlich dass dieser Roman eines meiner Highlights im Lesejahr 2023 sein wird! Schulman beherrscht es einfach den Leser in seine Welt zu entführen, teilhaben zu lassen an den komplexen Familienstrukturen und dafür zu sorgen, dass man das Buch schlecht zur Seite legen kann. Teilweise fiebert man so mit, dass es einem körperlich schon weh tut (wenn ihr das Buch gelesen habt, wisst ihr welche Szene ich meine?). Absolute Leseempfehlung, aber definitiv nichts für die Leser, die seichte Romane lesen wollen... Ich habs geliebt!
Tolles Buch über schwierige Familienbeziehungen
Eine Reise durch das ländliche Schweden. Ein zehnjähriges Mädchen und sein Vater, ein Mann mit seiner Frau in einer kriselnden Ehe und eine junge Frau auf der Suche nach den Antworten zu ihrer Kindheit. Sie alle sind unterwegs nach Malma, weil sie hoffen, dort die Lösung für ihre dysfunktionalen Familienbeziehungen zu finden. Für mich war es das erste Buch des Autors, sodass ich "unvoreingenommen" an das Buch herangehen und es nicht mit vorherigen Werken vergleichen konnte. Und es hat mich sehr beeindruckt. Die Geschichte ist toll konstruiert, wie die verschiedenen Reisen und Personen letztlich zusammengehören. Und auch wenn das nach relativ wenigen Kapiteln schon klar ist, möchte ich das hier nicht spoilern. Die Zugreise strukturiert die gesamte Geschichte, obwohl man durch Rückblenden während der Reise in die jeweilige Geschichte der Figuren eintaucht und vieles abseits der Bahnreise erfährt. Schulman ist eine emotionale Familiengeschichte gelungen, die gleichzeitig dramatisch und andererseits nicht übertrieben oder unglaubwürdig ist. Alle Figuren sind bemitleidenswert und es ist tragisch, wie sie in ihren Familiendynamiken gefangen sind. Das eigentlich Tragische an der Geschichte ist, dass vieles hätte anders verlaufen können, wenn die Figuren nur aus sich heraus gekonnt oder aus ihren Strukturen hätten ausbrechen können. Auch wenn die Handlungsbeschreibung dieses Buches zunächst eher langweilig klingt - ich gebe zu, dass ich mich nicht vom ersten Blick an für dieses Buch interessiert habe, sondern erst nach ein paar Stimmen dazu - entwickelt die Handlung einen stillen Sog und eine gewisse Spannung. Gleichzeitig geht es mit transgenerationalen Beziehungsproblemen oder gar Traumata um ein sehr ernstes Thema, das in einen angenehmen Erzählstil verpackt wird. Wechselnde Erzählperspektiven beleuchten die verschiedenen Probleme von verschiedenen Standpunkten, die alle nachvollziehbar und gerade dadurch besonders beklemmend und tragisch sind. Die Unfähigkeit der Eltern beeinflusst die Kinder ein Leben lang, selbst im Umgang mit ihren eigenen Kindern. Hier wird kein leichtes Thema verhandelt, doch "Endstation Malma" ist es ein beeindruckend einfühlsames Buch, das ich gern gelesen habe.
Düster aber beeindruckend
Beim Lesen des Romans Endstation Malma begleiten mich zwei gegensätzliche Emotionen. Ich bin beeindruckt von der Sprachintensität und den faszienierenden Wortbildern die Alex Schulmann in diesem Roman geschaffen hat, gleichzeitig empfinde ich die Geschichte als sehr düster und melancholisch, sodass beim Lesen Pausen nötig waren, um das Gelesene zu verarbeiten und nachwirken zu lassen. Eine Zugfahrt mit Ziel Malma ist zunächst das verbindende Element der Protagonisten Harriet, Oskar und Yana. Ihre Geschichten werden erzählt und im Verlauf ergibt sich die Verbindung der Personen. Der Roman spiegelt die Verletzungen und traumatischen Erlebnisse, die die Betroffenen ein Leben lang begleiten und sich auf spätere Lebensphasen und über Generationen hinweg auswirken. Die Sprache dieses Romans ist herausragend und sehr bildreich, gleichzeitig tief melancholisch und sehr berührend. Ein Roman, für den ich meine uneingeschränkte Empfehlung ausspeche.
Sehr berührend und echt
Alex Schulman war mir vorher nicht bekannt, aber "Endstation Malma" hat mich sehr überzeugt, um nicht zu sagen in den Bann gerissen. Eine Familiengeschichte wird erzählt, aufgeteilt in drei verschiedene Reisen, teilweise geht es auch eher um die Einzelpersonen, als um die Dynamik. Der Erzählstil ist genial, es werden unterschiedliche Zeiten behandelt, aus unterschiedlichen Perspektiven, und doch wird alles Eins. Vielen was in unserer Kindheit passiert prägt uns, erklärt oft wie wir uns heute verhalten und denken. Das zeigt sich auch in dieser Geschichte und es tat stellenweise wirklich weh, diese Dinge zu lesen und den Schmerz dahinter zu fühlen. Die poetischen Textpassagen zwischendurch haben es mir besonders angetan, es gibt kaum ein Buch, in dem ich so viel Randnotizen gemacht habe. Der Autor fängt damit die Stimmung der Protagonisten sehr schön ein, verdeutlicht die Gedanken und hebt die Verletzlichkeit noch einmal hervor. Ein Buch, welches mich wirklich berührt hat und ich definitiv noch öfter lesen werde.
Mitreißende und berührende Familiengeschichte
Mit großer Begeisterung habe ich die ersten beiden Bücher von Alex Schulman, "Die Überlebenden" und "Verbrenn all meine Briefe", gelesen. Meine Erwartungshaltung an "Endstation Malma" war dementsprechend hoch - und ich wurde nicht enttäuscht! Die Geschichte spielt auf drei Zeitebenen, und es werden drei Zugfahrten nach Malma beschrieben. Ende der siebziger Jahre begibt sich ein Vater mit seiner kleinen Tochter auf die Reise, zwei Jahrzehnte später ein Paar, das sich in einer Krise befindet, und später fährt eine junge Frau auf der Suche nach Antworten mit dem Zug nach Malma. Wie die Schicksale der Personen miteinander verwoben sind, erfahren wir im Verlaufe des Buches. Im Mittelpunkt des Romans steht Harriet. Sie ist 8 Jahre alt, als sie erfährt, dass ihre Eltern sich scheiden lassen. Durch die dünne Wand hört sie, dass bei jedem Elternteil nur eine der beiden Töchter bleiben soll. Es ist eine große Kränkung für sie, dass beide sich für ihre Schwester Amelia entscheiden, diese aber schließlich mit der Mutter auszieht. Harriet bleibt beim Vater. Als sie nach längerer Zeit endlich ihre Schwester wiedersehen darf, kommt es zu einem Vorfall, infolge dessen Harriet sofort abreisen muss.Jahre später, Harriet ist mittlerweile Bibliothekarin, lernt sie im Zug den Makler Oskar kennen. Die beiden verlieben sich ineinander, und Oskar ist glücklich, die interessante und faszinierende Frau erobert zu haben. Sie werden Eltern von Yana, doch die Beziehung ist schwierig, sie ist geprägt durch Harriets Vergangenheit. Auch mit diesem Roman beweist Alex Schulman, dass er ein brillanter Erzähler ist. Sein kluger Sprachstil ist mitreißend, die Charaktere sind überzeugend dargestellt. Er wechselt ständig die Perspektiven, mal befinden wir uns in Harriets Kindheit, dann in Harriets und Oskars Beziehung, dann in Yanas Kindheit. Wir begleiten die Personen, die im Zug sitzen und bekommen Einblick in ihre Erinnerungen und Gedanken. Nach und nach werden Geheimnisse und erlittene Traumata enthüllt. Es geht um Familie und Beziehungsprobleme, Verrat und Verluste, Depressionen - und um Liebe. Die traurige und zugleich liebevolle Geschichte über eine Familie, in der Schmerz und Verluste über Generationen weitergegeben werden, hat mich zutiefst bewegt und berührt. Besonders nahegegangen ist mir die Szene, in der Harriet hört, dass beide Elternteile lieber ihre Schwester Amelia in ihre neue Lebenssituation mitnehmen wollen. Dieses Gefühl der Ablehnung wird Harriets ganzes Leben prägen.Der Roman hat mich von Beginn an gefesselt und in seinen Bann gezogen. Absolute Leseempfehlung für dieses großartige Buch, das mich noch lange beschäftigen wird!
Pressestimmen
Madame
So wenig braucht der schwedische Erfolgsautor Alex Schulmann um eine neue, emotional-packende und gu...t konstruierte (Familien-) Erzählung zu schreiben. mehr weniger
01.11.2023
Süddeutsche Zeitung
Schulman findet jedes Mal einen neuen erzählerischen Trick, der die Texte in eine strenge Form bring...t und ihnen dadurch einen Sog gibt, wie man das eher von Stephen-King-Büchern kennt. mehr weniger
Alex Rühle, 21.10.2023
Freundin
Meisterhaftes Familienporträt, aufwühlend und schonungslos.
19.10.2023
ensuite
Verstörend und schmerzhaft und wahnsinnig gut geschrieben.
01.02.2024
Freie Presse
Schulman verwebt die Zeit, die einzelnen Personen und die jeweiligen Ereignisse auf wunderbare Weise.... Wenn man nach den ersten Kapiteln als Leser begreift, dass dieser Zug einer durch die Zeit ist, wird das Lesen zum Sog. mehr weniger
Ute Krebs, 23.12.2023
Nürnberger Nachrichten
Schulmans Roman ist berührend und geht tief. Er zeigt, dass Traumata über Generationen vererbt werd...en und dass Worte manchmal heilen könnten. mehr weniger
07.12.2023
diepresse.com
Intensiv, beklemmend und mitreißend.
06.12.2023
Münchner Kirchenzeitung
Allen, die emotionale Wucht beim Lesen lieben, ist diese Geschichte unbedingt zu empfehlen!
Ina Winkler, 03.12.2023
Lift Stuttgart
Alex Schulman hat mich mit seiner Schreibweise und der Art, Geschichten verweben zu lassen, völlig g...eflasht. mehr weniger
Yannic Skoko, 01.12.2023
rbb Radio 3
Ein kleines literarisches Meisterstück.
Frank Dietschreit, 27.11.2023
Schweriner Volkszeitung
Viele Bücher sind über das Drama des ungewollten Kindes geschrieben worden. Über den Mangel an Liebe..., der ein Leben lang nicht kompensiert werden kann. Aber selten bringt jemand das so auf den Punkt wie Alex Schulman. mehr weniger
Welf Grombacher, 18.11.2023
Hörzu
Ein anspruchsvoller, aber lohnender Roman aus Schweden.
03.11.2023
Die Presse am Sonntag
Intensiv, beklemmend und mitreißend: Ein Buch, das einen so schnell nicht loslässt.
29.10.2023
WDR 5, Scala
Ein starker Roman für alle, die wissen, dass man in die Vergangenheit schauen muss, um die Gegenwart... besser zu verstehen. mehr weniger
Theresa Hübner, 17.10.2023
buchszene.de
Ein tief bewegender, sehr wahrer Roman. Ein elegant geschriebenes Stück Literatur, das zu Herzen geh...t, mit dem Alex Schulman einmal mehr beweist, dass er einer der wichtigsten schwedischen Erzähler ist. mehr weniger
16.10.2023
Buchkultur
Große Gefühle, großartig in Szene gesetzt.
Dagmar Kaindl, 01.10.2023
mitvergnuegen.com
Die perfekte Lektüre, wenn ihr selber gerade eine lange Zugfahrt vor euch habt.
18.09.2023