Die Kunstwelt wird von einem spektakulären Knochenfund erschüttert und die Spur führt an den einsamsten Ort der Welt
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Geheimnisvoll, düster, wendungsreich – ein literarisches Spannungs-Highlight
Die geheimnisumwitterte Künstlerin Vanessa Chapman ist schon lange tot, doch ihre Werke sind berühmter denn je und werden in den renommiertesten Häusern ausgestellt. Als eines Tages ein menschlicher Knochen in einer der Skulpturen Chapmans entdeckt wird, ist die Aufregung groß: Woher stammt der Knochen und wie konnte er Teil eines gefeierten Kunstwerks werden?
James Becker, der Kurator des Museums, begibt sich auf Spurensuche und reist dafür auf die abgeschiedene Gezeiteninsel Eris Island, die nur eine einzige Bewohnerin hat und weit mehr als nur eine dunkle Wahrheit verbirgt.
»Mit großem Abstand die beste Paula Hawkins, die ich je gelesen habe.« LEE CHILD
»Die blaue Stunde hat mich mitgerissen wie eine Flut, die so unbarmherzig und so unwiderstehlich ist wie die um Eris Island.« VAL MCDERMID
1. Auflage
Paula Hawkins arbeitete fünfzehn Jahre lang als Journalistin, bevor sie mit dem Schreiben von Romanen begann. Sie wuchs in Simbabwe auf, bevor sie 1989 nach London zog. Ihr Weltbestseller ›Girl on the Train‹ verkaufte sich über 23 Millionen Mal und wurde in 40 Sprachen übersetzt. Ihre psychologischen raffinierten Spannungsromane begeistern Leserinnen und Leser weltweit.
Birgit Schmitz wuchs am Niederrhein auf. Sie studierte Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften in Berlin und arbeitete u. a. am Wiener Burgtheater sowie am Thalia Theater in Hamburg. Seit 1999 übersetzt sie erfolgreich englischsprachige Literatur ins Deutsche. Sie lebt in Frankfurt am Main.
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Auf dieses Buch muss man sich einlassen!"Die blaue Stunde" von Paula Hawkins ist ein psychologischer Spannungsroman. Ein Spannungsroman unterscheidet sich von einem Krimi dadurch, dass nicht die Tätersuche im Mittelpunkt steht, sondern die innere Entwicklung der Protagonist*innen. Wer also eine handlungsorientierte Geschichte erwartet, wird mit diesem Buch nicht gut zurechtkommen. Wer sich jedoch mit der Psyche der beschriebenen Personen beschäftigen mag, mit ihren Empfindungen, Verletzungen und Abgründen, der wird an diesem Roman seine Freude haben.Paula Hawkins erzählt eine Geschichte, in der es vordergründig um die Werke einer längst verstorbenen berühmten und geheimnisumwitterten Künstlerin geht. Vanessa Chapman hat ihr Œuvre einer Stiftung vermacht und ihre enge Freundin Grace Haswell zur Testamentsvollstreckerin bestimmt. Da es zu juristischen Auseinandersetzungen zwischen der Stiftung und der vereinsamten alten Dame kommt, macht sich Kurator James Becker auf den Weg zu ihr nach Eris Island. Zudem wird offenbar, dass eine Installation der Künstlerin offenbar einen menschlichen Knochen enthält. Der Verdacht liegt nahe, dass es sich dabei um ein Relikt des verschollenen Ehemanns der Künstlerin handelt. James Becker hat eine besondere Obsession für Vanessa Chapman. Diese treibt ihn immer wieder auf die abgelegene schottische Gezeiteninsel Eris Island, auf der sein Idol lange Zeit lebte. Die raue, mystische Natur des Schauplatzes verleiht dem Roman eine besondere Atmosphäre. Eris Island ist eine Metapher für den Verlauf der Geschichte. Hawkins baut den Spannungsbogen gekonnt langsam auf. Sie beschreibt die düstere und trotzdem wunderschöne Natur mit all ihren Gefahren. Sie erschafft komplizierte Verbindungen zwischen Menschen, die ihre eigenen Geheimnisse oder Verletzungen in sich tragen. Keine der Figuren bietet sich dabei als Sympathieträger*in an. Da ist die exzentrische, teilweise manische Künstlerin; Es gibt snobistische Protagonist*innen, gewalttätige Männer, Personen, die von Minderwertigkeitsgefühlen bestimmt werden. All dies fügt Hawkins zu einer fesselnden Erzählung zusammen. Ganz langsam baut sich die Spannung auf, die Situation wird stetig bedrohlicher. Menschliche Abgründe werden durch solche der Natur widergespiegelt. Mich konnte "Die blaue Stunde" von der ersten bis zur letzten Seite fesseln. Die Covergestaltung der deutschen Ausgabe rundet das Lesevergnügen ab. Der Blick aus einem dunklen Raum auf das tosende Meer fängt die Stimmung des Romans hervorragend ein. 5 Sterne für einen Roman, der ganz wunderbar zu langen dunklen Herbst- und Winterabenden passt.
Nach dem Tod der Künstlerin Vanessa Chapman erlangen ihre Werke zunehmend an Bekanntheit. Als jedoch der Verdacht aufkommt, dass in einer ihrer Skulpturen ein menschlicher Knochen eingearbeitet sein könnte, sorgt das für große Aufregung. Der Museumskurator James Becker begibt sich auf Spurensuche und reist zur abgelegenen Gezeiteninsel Eris Island, wo die berühmte Künstlerin viele Jahre lang lebte. Heute gibt es dort nur noch eine einzige Bewohnerin, die mehr als nur ein dunkles Geheimnis zu verbergen scheint.„Die blaue Stunde“ ist ein atmosphärisch düsterer Roman, der sich durch einen leicht lesbaren Schreibstil auszeichnet. Dennoch braucht die Geschichte etwas Zeit, bis ich tiefer in die Geschichte eintauchen konnte. Zwischendurch gibt es durchaus auch einige Längen, die mich immer mal wieder im Lesefluss gestört haben. Das traumhafte Setting fügt sich perfekt in die Geschichte ein. Die Handlung verläuft auf verschiedenen Zeitebenen und wechselt gelungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart sowie unterschiedlichen Perspektiven. Es sind durchweg schwierige Charaktere, die einen insgesamt unsympathischen Eindruck hinterlassen, dennoch perfekt in diesen düsteren Roman passen.Tagebucheinträge, Briefe und Zeitungsartikel lockern die Erzählung auf und gewähren immer mehr Einblicke in das Leben der verstorbenen Künstlerin. Themen wie Beziehungsprobleme, Eifersucht, Intrigen und düstere Geheimnisse verleihen der Geschichte zusätzliche Tiefe und Spannung.Zum Ende hin zieht das Tempo deutlich an, was mir besonders gut gefallen hat. „Die blaue Stunde“ ist ein atmosphärischer düstere Roman, der mich nach einiger Zeit immer mehr in seinen Bann gezogen hat.
MEINE MEINUNG"Die blaue Stunde" von der britischen Autorin Paula Hawkins ist ein fesselnder psychologischer Spannungsroman, der uns auf eine abgelegene schottische Gezeiteninsel entführt. In ihrer sehr atmosphärischen Geschichte erzählt sie über künstlerisches Vermächtnis, Vereinsamung und unheilvolle Geheimnisse und beleuchtet zudem gekonnt die Komplexität menschlicher Beziehungen sowie die labilen Grenzen zwischen Realität, Wahrnehmung und Obsession. Hawkins' ansprechende Erzählweise und ihr Talent, komplexe Charaktere zu erschaffen, sorgen nicht nur für ein spannendes Leseerlebnis, sondern regen mit der gelungenen tiefgründigen Erforschung der Abgründe der menschlichen Psyche auch zum Nachdenken an. Die Geschichte kreist um die verstorbene, enigmatische Künstlerin Vanessa Chapman, deren Werke nach ihrem Tod zu großem Ruhm gelangt sind. Im Mittelpunkt der Geschichte steht der promovierte Kunsthistoriker und Kurator der Fairburn-Stiftung James Becker, der die bemerkenswerte Kunstsammlung mit den Werken von Vanessa Chapman betreut. Chapman war nicht nur für ihr außergewöhnliches Talent und ihre glamouröse Persönlichkeit bekannt, sondern auch für ihr geheimnisumwobenes Leben auf der abgelegenen schottischen Gezeiteninsel Eris. Als bei einer Ausstellung in einer von Chapmans berühmten Skulpturen ein mutmaßlich menschlicher Knochen entdeckt wird, gilt es einen möglichen Skandal abzuwenden. Dieser Fund droht nicht nur Chapmans Vermächtnis zu beschädigen, sondern könnte auch die Reputation der Stiftung in Misskredit bringen und sogar Beckers Karriere beenden. Um den Hintergründen auf die Spur zu kommen und Licht ins Dunkel zu bringen, reist Becker kurzentschlossen nach Eris Island, wo Chapmans ehemalige Freundin und Pflegerin Grace Haswell noch lebt und eine Hüterin der letzten Geheimnisse der Künstlerin zu sein scheint. Noch ahnt Becker nicht, auf welche heikle Spurensuche er sich begeben hat und welche fatale Ereigniskaskade er in Gang gesetzt hat.Gekonnt erschafft Hawkins eine dichte, geheimnisvolle Atmosphäre und lässt uns immer tiefer in eine unheilvolle Welt voller Geheimnisse und dunkler Wahrheiten eintauchen.Geschickt hat sie die komplexe Handlung auf verschiedenen Zeitebenen angelegt und sorgt dafür, dass wir immer tiefer in den Sog der Ereignisse hineingezogen werden. Hawkins versteht es, Vergangenheit und Gegenwart kunstvoll miteinander zu verweben und erzählt die vielschichtige Geschichte rund um Vanessa Chapman aus wechselnden Perspektiven. Dies ermöglicht es uns, nicht nur die Geschehnisse aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, sondern auch immer tiefer in Vanessas Kunst und ihr Lebensumfeld einzutauchen. Nach und nach enthüllen wir die dunklen Geheimnisse um ihre Person und ergründen ein komplexes Geflecht aus Intrigen und Emotionen, das die Geschichte zunehmend in eine düstere Stimmung taucht.Hawkins' besondere Stärke sind ihre vielschichtigen, tiefgründigen Charaktere. Insbesondere die pensionierte Ärztin Grace Haswell ist sehr faszinierend gezeichnet. Sie entwickelt sich im Laufe des Romans von einer einsamen, bemitleidenswerten Figur zu einer Frau mit überraschenden Facetten. Langsam wird ihre komplexe Persönlichkeit enthüllt, die neben großem Mitgefühl auch erschreckend dunkle Seiten ihrer Seele erkennen lässt. Vanessa Chapman, wir nur durch rückblickende Erinnerungen und Tagebucheinträge kennen lernen, ist eine facettenreiche Figur, deren schillernde Persönlichkeit in ihrem künstlerischen Schaffen, ihren Affären und eigenen Geheimnissen spürbar wird. Ebenfalls ein interessanter Charakter ist James Becker, der zunächst ein glühender Verehrer der Künstlerin im Laufe seiner Nachforschungen zunehmend seine Bewunderung verliert und ihrer geheimnisvollen Persönlichkeit schließlich ernüchtert gegenübersteht.In ihrem Roman erforscht die Autorin Obsession in ihren vielfältigen Formen und hinterfragt die Natur der Kunst, den Preis des Ruhms und die Grenzen, die Menschen zum Schutz ihres Vermächtnisses zu überschreiten bereit sind. Hervorragend gelungen sind die lebendigen, eindrucksvollen Beschreibungen von Vanessas Kunstwerken, so dass man sich wünscht, diese fiktiven Stücke mit eigenen Augen zu sehen. Die Autorin fängt die Essenz kreativer Leidenschaft sehr anschaulich ein und lässt uns sehr unmittelbar an der Begeisterung, Frustration und Besessenheit als künstlerischer Antriebsfeder teilhaben.Hawkins schafft es, uns im lange Zeit Ungewissen zu lassen, bis man schließlich ahnt, worauf alles hinausläuft. Durch einige unvorhersehbare Wendungen bleibt der Spannungsbogen bis zum packenden Finale hoch. Trotz gelegentlicher Längen im Mittelteil und einiger etwas blasser Nebenfiguren ist der Roman ein beeindruckendes und fesselndes Werk, das zum Nachdenken anregt.
Die blaue Stunde ist das erste Buch, welches ich von der Autorin Paula Hawkins gelesen habe.Das Cover ist einfach gehalten, aber der Blick durch das Fenster auf die Wellen und der Titel passen gut zur Geschichte; hinzu kommt, dass ich die Farbe blau sehr mag.Der Klappentext und die Leseprobe haben mich direkt neugierig gemacht und nicht zu viel versprochen.Der flüssige und bildhafte Schreibstil der Autorin hat mich tief in die Landschaft eintauchen lassen und neugierig auf die "Insel" Eris gemacht. Aber auch die Frage nach dem vermeintlichen menschlichen Knochenfund in dem Exponat der toten Künstlerin Vanessa Chapman hat von Anfang an Spannung in die Geschichte gebracht.Die Autorin hat interessante und authentische Protagonisten geschaffen; James Becker war mir auf Anhieb sympathisch und mein anfängliches Mitleid mit Grace hat sich zum Ende stark gewandelt, als ihr wirklicher Charakter zum Vorschein kam.Der Roman ist wendungsreich und spannend; auch werden alle offenen Fragen geklärt, aber das Ende hat mich dann doch sehr überrascht.
„Die blaue Stunde“ von Paula Hawkins ist ein kunstvoller Roman über besondere Kunst und düstere Geheimnisse.Im Zentrum des Romans steht das Leben von Vanessa Chapman, eine geheimnisvolle und sehr eigenwillige Künstlerin. Auch nach ihrem Tod sind ihre besonderen, faszinierenden Werke bekannter denn je. James Becker, Kurator des Museums, ist Spezialist und großer Fan von Vanessa Chapman. Er kennt sich aus mit ihrer Kunst und ihrem Leben, ist fast ein wenig besessen, hat sogar seine Abschlussarbeit über diese Künstlerin geschrieben. Nach dem spektakulären Fund eines menschlichen Knochens in Chapmanns Werk, begibt sich Becker auf die Suche und findet Antworten auf der verlassenen Insel Eris Island. Dort lebt nur eine Person, einsam und allein, umgeben von Geheimnissen. Paula Hawkins ist ein besonderer Roman gelungen. Durch den Wechsel der Erzählperspektiven, zeitlichen Rückblenden und Tagebucheinträgen wird die Geschichte um Vanessa Chapmann spannend aufgebaut und erhält Tiefe. Die Charaktere werden anschaulich und tiefgründig gezeichnet, man möchte stets mehr über die Personen erfahren. Die Sprache ist klar, nachdrücklich und genau. Die detaillierten Naturbeschreibungen sind sehr gelungen und erzeugen eine besondere Atmosphäre. Die Übersetzung von Birgit Schmitz ist sehr gelungen. Das Buchcover ist eher schlicht in dunklen, blauen Farben gestaltet. Das geöffnete Fenster zum Meer verleiht dem Cover eine besondere Wirkung.„Die blaue Stunde“ von Paula Hawkins ist ein besonderer Roman, der auch als Kriminalroman durchgehen könnte und eine klare Empfehlung, nicht nur für Kunstliebhaber.
Paula Hawkins hat einen dichten und atmosphärischen (Kriminal-)roman hingelegt. Die Geschichte habe ich gern gelesen - vor allem die stimmungsvollen Bilder machen das Buch aus. Die Insel Eris mit ihren atemberaubenden Sonnenuntergängen kann man sich bestens vorstellen. Nach "Girl on the train" und weiteren Büchern ist das ein etwas anderer Dreh. Die Künstlerin Vanessa Chapman strahlt bereits Eigensinnigkeit aus und zieht in ihren Bann. Kurator Becks kennt sich gut mit ihren Werken aus; ist fasziniert von ihr. Wird ihm das zum Verhängnis? In einem ihrer Werke wird nämlich ein menschlicher Knochen gefunden. Stammt er von ihrem verschwunden Mann? Aufklärung kann Grace liefern, die längere Zeit mit der Künstlerin lebte...bis es auf der Insel wieder zu Geschehnissen kommt. Ab einem gewissen Punkt war klar, wer für die Todesfälle verantwortlich ist. Das hat der Spannung für mein Empfinden keinen Abbruch getan. Gerne gelesen! Atmosphäre pur.
Vanessa Chapman war eine bedeutende englische Künstlerin. Die letzten Jahre ihres Lebens lebte sie auf einer winzigen Insel in Schottland. Dort bewohnte sie das einzige Haus, zeitweise gemeinsam mit ihrer Freundin und Betreuerin Grace. Ihr Mann verschwand vor ein paar Jahren spurlos. Das macht die Entdeckung, das in einem ihrer Werke ein menschlicher Knochen verarbeitet wurde, umso interessanter und prekärer. Grace lebt immer noch auf dieser Insel, die nur zweimal am Tag bei Ebbe vom Festland zu erreichen ist. Sie wacht auch eifersüchtig über ihren Nachlass. Diverse Werke, Briefe und Tagebücher enthält sie dem Museum, dem Vanessa alles vererbt hatte, immer noch vor. Becker, ein Kenner von Vanessas Kunst und Kurator des Museums, wird von seinem Chef gebeten, Grace aufzusuchen und mit ihr zu verhandeln, endlich alles herauszugeben. Sein Besuch weckt allerdings schlafende Hunde auf. Grace hat so einige Geheimnissen, auch über Vanessa, die sie endlich mit jemanden teilen will.Das Buch wirft einen sofort in die Handlung. Ein Besucher einen Ausstellung hat in einem von Vanessas Intallationen ein menschliche Rippe identifiert. Während noch überlegt wird, ob man das Werk auseinander nehmen soll um den Knochen zu testen, wird Becker, ein glühender Verehrer Vanessas, gebeten, Grace endlich dazu zu bewegen, ihren Nachlass freizugeben. Doch schon bald drosselt die Autorin spürbar das Tempo. Die Geschichte ist letztendlich ein Krimi, jemand starb und jemand anders war Schuld. Aber es ist auch gleichzeitig ein tiefgründiges Buch über menschliche Obsessionen und Kunst. Vanessa war eine besessene Künstlerin. Grace ist besessen von Vanessa und davon, ihrer Einsamkeit zu entfliehen. Becker ist ebenfalls besessen von Vanessa und von der unterschwelligen Furcht, das seine Frau immer noch interesse an ihrem Ex-Verlobten haben könnte, der gleichzeitig sein Chef ist. Jede Figur bekommt einen Hintergrund und eine eigene Persönlichkeit. Sympathisch ist niemand so wirklich. Die Atmosphäre des Buches ist düster, was auch nicht zuletzt an der leicht gruseligen Insel liegt, die klein und von schroffer Schönheit abgekapselt von dem Rest der Welt erscheint. Das Wetter ist rauh und ihre schwierige Erreichbarkeit macht sie umso mysteriöser und auch ein weniger sinister.Wer einen kurzweiligen und spannenden Thriller erwartet, ist hier verkehrt. Paula Hawkins wurde bekannt mit einem Thriller. Danach besaß sie die künstlerische Freiheit, ihre nächsten Bücher etwas anders zu gestalten. Ihre Geschichten sind hochkomplex, voller vielschichtigen und unsympathischen Figuren und in einer eigenwilligen Erzählweise geschrieben. Genau das erwartet den Leser hier. Man muss sich auf diese etwas andere Geschichte, ihren langsamen aber einnehmenden Stil einlassen. Hawkins erzählt uns viel über Kunst und das Leben einer Künstlerin. Und sie lässt uns mal wieder in menschliche Abgründe blicken. Das einzige Manko ist das Ende. Es wirkt ihrgendwie unfertig und man bleibt etwas ratlos zurück. Davon abgesehen, ist der Autorin wieder ein ungewöhnliches Buch gelungen, nicht ganz so gut wie ihre beiden davor und erst recht nicht so wie "Girl On A Train". Aber immernoch etwas ganz anderes und eigenes. 3,5 Sterne.
Paula Hawkins konstruiert in ihrem neuen Buch "Die blaue Stunde" ein fesselndes Gewebe aus Freundschaften, Liebe und Abhängigkeiten. Eingebettet in das atmosphärisch dichte Setting einer Gezeiteninsel vor der schottischen Küste entfaltet die Autorin die Handlung um die verstorbene Künstlerin Vanessa Chapman, ihre langjährige Freundin und Mitbewohnerin Grace und den Kunstexperten James Becker. Dieser reist auf die Insel, nachdem in einer Skulptur Vanessa Chapmans ein menschlicher Knochen gefunden wurde. Er soll das Geheimnis des Knochens lüften und gleichzeitig Vanessas künstlerisches Erbe für die Stiftung sichern, bei der er angestellt ist. Paula Hawkins schreibt spannend und flüssig, sie versteht es meisterhaft, ihre Figuren psychologisch komplex zu gestalten und der Handlung unerwartete Wendungen zu geben, so dass sich der Leser ganz in den Bann dieses hervorragenden Buches begeben kann.
Nach dem Tod verwaltet Grace,eine enge Freundin der verstorbenen Künstlerin Vanessa Chapman, die Werke.Da Vanessa ihre gesamten Kunstwerke der Foundation hinterließ, muss diese alles herausgeben,was zu Vanessas Kunstwerken gehört. Offensichtlich hält sie aber Dinge zurück und als dann noch ein menschlicher Knochen in einem der Skulpturen festgestellt wird, soll Kurator Becker nach Eris fahren,um diese Angelegenheiten zu klären.Was hat Grace zu verstecken und warum?Die Story beginnt direkt spannend mit der Annahme,es handele sich um einen menschlichen Knochen. Die Skulptur wird aus der Ausstellung genommen und es droht schlechte Publicity. Becker muss also handeln und fährt auf die Insel Eris,die nur bei Ebbe zu erreichen ist.Die Landschaftsbeschreibungen der Insel sind grandios und man kann sich die Schönheit der Insel gut vorstellen.Doch dort lauern auch viele Geheimnisse, die jedoch nur Stück für Stück von der Autorin preisgegeben werden. Für meinen Geschmack gab es daher einige Längen im Mittelteil.Mit zunehmender Seitenzahl ahnt man bereits, was hier vor sich geht. Die Ausmaße sind jedoch erschreckend.Das Ende konnte man fast voraussehen, auch wenn ich mir bis zur letzten Seite einen anderen Ausgang gewünscht hätte.Letztlich ist die Geschichte tragisch und traurig und psychisch interessant, teilweise auch sehr spannend und im Ganzen eine wirklich runde Story.Fazit: Tolle Story mit spannenden und psychologisch interessanten Handlungen , aber auch ein paar Längen Dennoch sehr lesenswert.
Dieses Buch ist der Inbegriff von „stille Wasser“ sind tief und reiht sich damit perfekt hinter den anderen Büchern von Paula Hawkins ein. Ich hing wieder sehr gebannt an den Seiten und mochte vor allem die raue, gnadenlose Atmosphäre total gern.Zum Inhalt: als in einer Skulptur aus dem Nachlass der Künstlerin Vanessa Chapman im Tate Modern in London menschliche Knochen identifiziert werden, wirft das nicht nur neue Fragen zum werk, sondern auch zum Leben der verstorbenen Künstlerin auf. Ihr Kurator James Becker macht sich daher auf den Weg an den Ort, wo alles seinen Ursprung fand. Und sein Ende.Das Buch beginnt wie alle Bücher der Autorin eher gemäßigt. Der Erzählton ist ruhig und gefasst, trotzdem schwelt einiges ungesagtes unter der Oberfläche und schnell entsteht der Eindruck, dass das Leben der Künstlerin abgründiger war, als zuvor angenommen. Was mir sehr gefallen hat, war das Quellenmaterial in Form von Tagebucheinträgen, Briefen und Zeitungsartikeln, die das Leben der Künstlerin beleuchten. Diese sind eng mit der Handlung verwoben und fügen sich stilistisch toll ins Gesamtbild ein ohne den Lesefluss zu stören. Die Charaktere sind, wie ich finde, bei Paula Hawkins immer sehr distanziert, was aber auch jedes Mal dazu beiträgt mein Misstrauen zu schüren, wer hier eigentlich mit offenen Karten spielt. Ich hab wieder versucht mitzurätseln, welches Geheimnis in der Geschichte verborgen liegt. Das Setting rund um die Gezeiteninsel fand ich richtig toll angelegt, sehr atmosphärisch und bedrohlich lauernd. Die Auflösung hat mich mal wieder kalt erwischt, weil ich mit meinen Ideen völlig daneben lag.