Die Kunstwelt wird von einem spektakulären Knochenfund erschüttert und die Spur führt an den einsamsten Ort der Welt
Geheimnisvoll, düster, wendungsreich – ein literarisches Spannungs-Highlight
Die geheimnisumwitterte Künstlerin Vanessa Chapman ist schon lange tot, doch ihre Werke sind berühmter denn je und werden in den renommiertesten Häusern ausgestellt. Als eines Tages ein menschlicher Knochen in einer der Skulpturen Chapmans entdeckt wird, ist die Aufregung groß: Woher stammt der Knochen und wie konnte er Teil eines gefeierten Kunstwerks werden?
James Becker, der Kurator des Museums, begibt sich auf Spurensuche und reist dafür auf die abgeschiedene Gezeiteninsel Eris Island, die nur eine einzige Bewohnerin hat und weit mehr als nur eine dunkle Wahrheit verbirgt.
»Mit dem Kunstweltkrimi ›Die blaue Stunde‹ knüpft Paula Hawkins an ihren Welterfolg ›Girl on the Train‹ an. Und spezialisiert sich darin erneut auf das hoch komplizierte Seelenleben ihrer Heldinnen.« Der SPIEGEL
»Mit großem Abstand die beste Paula Hawkins, die ich je gelesen habe.« LEE CHILD
»Die blaue Stunde hat mich mitgerissen wie eine Flut, die so unbarmherzig und so unwiderstehlich ist wie die um Eris Island.« VAL MCDERMID
1. Auflage
Paula Hawkins arbeitete fünfzehn Jahre lang als Journalistin, bevor sie mit dem Schreiben von Romanen begann. Sie wuchs in Simbabwe auf, bevor sie 1989 nach London zog. Ihr Weltbestseller ›Girl on the Train‹ verkaufte sich über 23 Millionen Mal und wurde in 40 Sprachen übersetzt. Ihre psychologischen raffinierten Spannungsromane begeistern Leserinnen und Leser weltweit.
Birgit Schmitz wuchs am Niederrhein auf. Sie studierte Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften in Berlin und arbeitete u. a. am Wiener Burgtheater sowie am Thalia Theater in Hamburg. Seit 1999 übersetzt sie erfolgreich englischsprachige Literatur ins Deutsche. Sie lebt in Frankfurt am Main.
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Anslässlich einer Kunstausstellung der verstorbenen Künstlerin Vanessa Chapman entsteht der begründete Verdacht, dass in einem ihrer Werke ein menschlicher Knochen verbaut ist. Daraufhin nimmt der Kurator James Becker KOntakt zu CHapmans NAchlassverwalterin und enger Freundin Grace auf. die in CHapmans Haus auf der Gezeiteninsel Eris lebt....Die britische Schriftstellerin Paula Hawkins ist vielen Leser*Innen bereits durch ihren großen Erfolg "Girl on the train" bekannt, und so hatte auch ich große Erwartungen an ihr neues Werk "Die blaue Stunde".Hawkins schreibt gewohnt flüssig und bildhaft und so war der Roman gut lesbar. Das Besondere ist, dass ein MIx aus unterschiedlichen Zeitebenen, Perspektiven und Materialquellen wie Zeitungen und Tagebüchern, der mir durchaus gefallen hat.Die Spannung baut sich nur sehr langsam auf und bleibt latent im Hintergrund und trotz eines fulminanten Höhepunkts bleibt das ENde einigermaßen vorhersehbar.Die Figuren sind mehrdimensional angelegt und entfalten sich im Laufe der Geschichte. Neben der Künstlerin stehen auch ihre Freundin Grace und der Kurator James im Mittelpunkt der Enthüllungen. So lässt sich durchaus sagen, dass der Schwerpunkt der Autorin hier auch nicht auf dem zweifelsohne gegebenen Kriminalfalles, des vermeintliches Mordes und des Auftauchens eines menschlichen Knochens an unerwarteter Stelle, liegt, sondern in den psychologischen Hintergründen und den Intentionen der Figuren. Menschliche Emotionen wie Liebe, Hass, Eifersucht, Freundschaft und Einsamkeit bestimmen den Tenor, wobei die Frage nach dem Knochen und das Verschwinden von CHapmans Ehemann den roten Faden bilden.Auch das Setting lässt mit der Gezeiteninsel Eris, deren Abgeschiedenheit und besonderer Erreichbarkeit, einen gewissen Grusel entstehen.Wer psychologische Enthüllungen mag und nicht auf schnelle THriller setzt, wird diesen Roman schätzen. Für mich reicht er nicht an sein grandioses Vorwerk "Girl on the train" heran und ich vergebe 3,5 Sterne.
«Die blaue Stunde» ist ein psychologisch raffinierter Spannungsroman mit dem Schwerpunkt Kunst und Verbrechen. Wendungsreiche Enthüllungen treffen auf eine düstere Atmosphäre und dunkle Geheimnisse. Fünf Jahre ist die Künstlerin Vanessa Chapman schon tot. Ihr künstlerisches Vermächtnis ging auf ihren Wunsch hin an die Fairburn-Stiftung und enthält vor allem Keramiken und Malereien. „Division II“ gehört zu den seltenen Skulpturen und enthält, nach Meinung eines angesehenen forensischen Anthropologen, eine menschliche Rippe. Das sorgt für Aufsehen und Spekulationen und führt James Becker, den Kurator des Museums und größten Fan der Künstlerin, zurück auf die schottische Gezeiteninsel Eris, auf der Vanessa zuletzt lebte und starb, zu Grace, die dort als Testamentsvollstreckerin und Erbin den Nachlass verwaltet. Die Erzählweise ist ebenso raffiniert und geschickt, wie die Handlung. Vanessa Chapmans Tagebuch gibt Einblicke in das Leben und Schaffen der Künstlerin. „Ich träume davon, in Asche herumzustochern, in Asche herumzustochern und Knochen zu finden.“Manche kunstvollen Passagen und Beschreibungen über ihre Kunst, fand ich beeindruckend. Grace und Becker lernen sich kennen und zunehmend enthüllt sich der Nebel der Vergangenheit und die Spannung nimmt immer mehr zu - bis zum fesselnden Showdown. Mir hat die Sogkraft gefallen, die Schreibkunst von Paula Hawkins (sowie der gelungenen Übersetzung von Birgit Schmitz) und das mich das Buch überraschen konnte, nachdem ich glaubte schon zu wissen, wie es weitergeht. Für mich war es ein aufwühlendes Lesehighlight und ich würde es weiterempfehlen.
Die blaue Stunde von Paula Hawkins hat es mir am Anfang nicht ganz leicht gemacht. Vielleicht auch, weil ich durch „Girl on the train“ mit großen Erwartungen mit dem Lesen begonnen habe. Helena, Sebastian, Becker – besonders diese drei Protagonist*innen erschienen mir am Anfang eher aus einem Kinofilm oder einer Rosamunde Pilcher Geschichte entfallen: Reicher Erbe, schöne Frau und Kunsthistoriker – wird die Geschichte da nicht zu platt? Zum Glück habe ich die ersten Seiten einfach so hingenommen und konnte dann doch noch in eine spannende Geschichte eintauchen. Rund um die verstorbene Künstlerin Vanessa Chapman werden dann sogar durchaus gesellschaftskritische Töne angesprochen. Denn das Bild, das von Vanessa durch die (meist männliche) Presse gezeichnet wird, stimmt wenig mit der Vanessa überein, die wir durch Tagebucheinträge kennenlernen. Die blaue Stunde ist kein temporeicher Thriller mit überschlagenden Ereignissen und Polizeiarbeit, sondern baut eher langsam Spannung auf. Menschliche Beziehungen und die Zwischentöne stehen hier im Vordergrund. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten, hat die Geschichte für mich einen Sog entwickelt und vor allem gegen Ende Fahrt aufgenommen. Auch wenn dies nicht mein Lieblingsroman von Paula Hawkins ist, auf jeden Fall eine Leseempfehlung!
In "Die blaue Stunde" beweist Paula Hawkins einmal mehr, dass sie eine wahre Meisterin der spannenden Unterhaltungsliteratur ist. Alles beginnt damit, dass sich ein in einer Kunstinstallation der bereits verstorbenen Künstlerin Vanessa Chapman verbauter Knochen als der eines Menschen erweist. Der Kurator James Becker nimmt daraufhin Kontakt zu Chapmans Nachlassverwalterin und enger Freundin auf - und erfährt so einiges aus dem Leben der Künstlerin sowie der ihr nahestehenden Personen.Mir hat besonders der Mix aus unterschiedlichen Zeitebenen, Perspektiven und Materialquellen (Zeitungsberichte, Tagebücher etc.) gefallen. Auch die Figurenzeichnung hat mich überzeugt. Ich habe das Buch mitunter nur schwer aus der Hand legen können. Die untergründige Spannung und kleine Cliffhanger von Kapitel zu Kapitel machten den Roman zu einem echten Lesevergnügen.
Meine Meinung und InhaltPaula Hawkins, bekannt durch ihren Weltbestseller „The Girl on the Train“, überrascht mit „Die blaue Stunde“ – einem atmosphärischen spannenden Buch, der auf subtile Weise zwischen Roman und Krimi pendelt. Der Roman entfaltet sich langsam, doch geschickt und entführt den Leser in eine Welt voller Geheimnisse, psychologischer Tiefe und überraschender Wendungen.Die Geschichte dreht sich um die geheimnisvolle Künstlerin Vanessa Chapman, deren Werke nach ihrem Tod mehr denn je gefeiert werden. Als in einer ihrer Skulpturen ein menschlicher Knochen entdeckt wird, beginnt der Museums-Kurator James Becker, auf Spurensuche zu gehen. Er reist auf die isolierte Gezeiteninsel Eris Island, wo Vanessas langjährige Freundin und Testamentsvollstreckerin Grace lebt. Dort entfaltet sich ein Netz aus Geheimnissen, das nicht nur die Künstlerin, sondern auch ihre Beziehungen und das Verschwinden ihres Mannes betrifft.Hawkins versteht es meisterhaft, die Atmosphäre der Geschichte zu gestalten. Die Gezeiteninsel, die nur zu bestimmten Zeiten zugänglich ist, wird als düsterer, fast mystischer Ort beschrieben, der den perfekten Hintergrund für ein solches Geheimnis bildet. Die Natur wird in detaillierten Beschreibungen eingefangen, die das Gefühl der Abgeschiedenheit und der ständigen Bedrohung verstärken. Es entsteht ein Gefühl von Isolation, das die Spannung kontinuierlich steigert. Besonders hervorzuheben ist die geschickt eingesetzte Perspektivenvielfalt: Die Geschichte wird aus der Sicht von James Becker, der Nachlassverwalterin Grace sowie durch Vanessas Tagebucheinträge und Presseartikel erzählt. Diese wechselnden Blickwinkel liefern nach und nach neue Puzzleteile, die das Gesamtbild zusammenfügen und den Leser immer tiefer in das Netz aus Geheimnissen hineinziehen.Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft, was das Lesen angenehm und fesselnd macht. Durch die Erzählweise wird die psychologische Komplexität der Charaktere wunderbar zur Geltung gebracht. Vanessa, Grace und Becker sind allesamt vielschichtige Figuren, deren Beziehungen sich im Laufe des Romans zunehmend entfalten. Die Spannung baut sich langsam auf, aber sie ist konstant und sorgt dafür, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.Besonders faszinierend ist der psychologische Aspekt des Romans, der die inneren Konflikte und Abhängigkeiten der Charaktere beleuchtet. Die Frage, wie viel von Vanessas Geheimnissen mit dem Knochenfund und dem Verschwinden ihres Mannes zu tun hat, zieht sich wie ein roter Faden durch die Erzählung.Obwohl der Spannungsroman langsam und subtil beginnt, steigert sich die Handlung zu einem dramatischen Höhepunkt, der zwar nicht jedermanns Erwartungen übertrifft, aber dennoch die Spannung aufrecht erhält und die Geschichte zu einem befriedigenden Abschluss bringt.„Die blaue Stunde“ ist ein fesselnder Roman, der nicht nur Kunstliebhaber anspricht, sondern auch all jene, die sich für komplexe menschliche Beziehungen und die dunklen Geheimnisse hinter erfolgreichen Leben interessieren. Es ist eine gelungene Mischung aus Kunst, Spannung und psychologischem Drama, die den Leser bis zur letzten Seite in ihren Bann zieht.InhaltDie geheimnisumwitterte Künstlerin Vanessa Chapman ist schon lange tot, doch ihre Werke sind berühmter denn je und werden in den renommiertesten Häusern ausgestellt. Als eines Tages ein menschlicher Knochen in einer der Skulpturen Chapmans entdeckt wird, ist die Aufregung groß: Woher stammt der Knochen und wie konnte er Teil eines gefeierten Kunstwerks werden?James Becker, der Kurator des Museums, begibt sich auf Spurensuche und reist dafür auf die abgeschiedene Gezeiteninsel Eris Island, die nur eine einzige Bewohnerin hat und weit mehr als nur eine dunkle Wahrheit verbirgt.Über die AutorinPaula Hawkins wurde in Simbabwe geboren und wuchs in einem Vorort von Harare auf. 1989 ging Hawkins nach London, um ihre Schulausbildung zu beenden. Sie studierte an der Oxford University Politikwissenschaften und Philosophie und arbeitete nach ihrem Abschluss als Wirtschaftsjournalistin für die Times. Nach fünfzehn Jahren Arbeit als Journalistin, widmete sich Hawkins dem Schreiben. Ihre Lieblingsautoren sind unter anderem Donna Tartt, Tana French und Gillian Flynn. Ihr erster Roman "Girl on the Train" erschien 2015 in Deutschland. Das englische Orginal feierte große Erfolge und belegte Platz eins der NY-Times Bestseller-Liste. Auch ihr weiterer Roman "Into The Water - traue keinem außer dir selbst" konnte auf Englisch sowie auf Deutsch an ihren ersten Erfolg anknüpfen und erhielt überwiegend positive Berwertungen.
„In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt, aber Freundschaft ist doch ebenfalls Liebe, oder? Und manchmal auch eine Art von Krieg.“Die Künstlerin Vanessa Chapman lebt nicht mehr, doch ihre Werke genießen weiterhin große Beachtung. Als in einer Skulptur Chapmans menschliche Knochen entdeckt werden, versucht James Becker, der als Kurator eine Ausstellung der Künstlerin betreut, herauszufinden, was es mit den Knochen auf sich hat. Er besucht Grace, die Nachlassverwalterin Vanessa Chapmans. Diese lebt auf Chapmans Anwesen auf einer Insel, die den Gezeiten unterworfen ist und nur zu bestimmten Zeiten für die Außenwelt erreichbar ist. Ob Grace die Wahrheit kennt?Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Es wird geschildert, was James Becker bei seinen Recherchen erlebt und erfährt. Zudem werden verschiedene Rückblenden eingeschoben: persönliche Erinnerungen der Nachlassverwalterin Grace und von James, sowie Tagebucheinträge der Künstlerin Vanessa Chapman selbst und Presseartikel. Nach und nach werden dabei Zusammenhänge aufgedeckt. Es wird klar, was wirklich geschah und welche Auswirkungen die Vergangenheit auf die aktuellen Entwicklungen hat.Der Schreibstil ist sehr bildhaft und flüssig und schafft eine besondere düstere, unheimliche Stimmung, sehr passend zum Cover.Nicht nur die Künstlerin Vanessa scheint von Geheimnissen umgeben. Auch alle weiteren beteiligten Personen haben ominöse Seiten: James, der von Vanessas Werken auf magische Weise angezogen wird, seine Frau, die vorher mit James besten Freund liiert war, Vanessa, die verschiedene widersprüchliche Persönlichkeiten gehabt zu haben scheint, und Grace, die Vanessa so treu zur Seite stand und ihre ganz eigene, tragische Geschichte zu erzählen hat. Wem kann man als Leser da eigentlich trauen? Der mysteriöse Knochenfund gibt viele Rätsel auf, zieht weite Kreise und erzählt eine dichte Geschichte von Liebe, Hass, Eifersucht, Verlust, Traumata, Verletzungen, Opfern und Tätern, menschlichen Abgründen und finsteren Geheimnissen. Kein Gänsehautpsychothriller, aber ein raffiniert und ansprechend erzählter, atmosphärischer Spannungsroman voller Wendungen, der nach und nach seine spezielle Wirkung entfaltet. Der Schauplatz, eine Gezeiteninsel, die regelmäßig von der Außenwelt abgeschnitten ist und die spannungsgeladene Personenkonstellation ergänzen sich perfekt. Ein Roman mit viel Zündstoff, der aber auch zum Nachdenken bringt. Mich hat „Die blaue Stunde“ rundum gepackt und sehr gut unterhalten.
Nachdem ich die vorherigen Bücher gelesen habe von Paula Hawkins durfte dieses nicht fehlen.Das Buchcover in den dunklen Farben mit dem geöffneten Fenster wo man auf das Meer hinaus schaut passt super .Es strahlt schon Spannung aus.Der Klappentext verspricht auch eine sehr ereignisreiche Geschichte,die viele Wendungen erahnen lassen.Es dreht sich um eine Künstlerin Vanessa Chapman die aber bereits seit längerem tot ist.Ihre Werke sind aber berühmter als je zuvor.Als dann ein menschlicher Knochen in einer Skulptur gefunden wird ist die Aufregung natürlich groß.Der Kurator des Museums,James Becker beginnt der Sache auf den Grund zu gehen.Ich fand diesen Roman von Anfang an sehr fesselnd geschrieben.Die Erzählstränge waren alle sehr gut verständlich geschildert so das man alles sehr gut nachvollziehen konnte.Das Buch war sehr spannend und es hat mir sehr gut gefallen.Für mich das beste Buch von der Autorin bis jetzt.
Dieser Roman beginnt mit einem überraschenden Knochenfund und entwickelt sich dann nach und nach zu einer erschreckenden und faszinierenden Charakterstudie. Der Verlag hat ihn nicht als Thriller betitelt, was nur folgerichtig ist, plätschern die Geschehnisse doch teilweise so vor sich hin wie das Wasser zwischen Ebbe und Flut am Fahrdamm von Eris Island. Doch Paula Hawkins spitzt die Begebenheiten mehr und mehr zu, bis es am Ende einen Showdown gibt, der mich komplett kalt erwischt hat.Handlungsort von „Die blaue Stunde“ ist besagte Insel, die bei Niedrigwasser durch einen Fahrdamm erreichbar ist. Hier hat die Künstlerin Vanessa Chapman gelebt, gemalt und getöpfert, bevor sie ihrer Krebserkrankung erlegen ist. Ihren künstlerischen Nachlass hat sie zur Überraschung aller einer Stiftung vermacht, mit deren Gründer sie sich wegen einer abgesagten Ausstellung einen jahrelangen Rechtsstreit geliefert hatte. Allerdings sind seit der Testamentseröffnung bereits Jahre vergangen, und Kunstwerke sowie Tagebücher der Verstorbenen sind noch immer nicht komplett übergeben worden. Plötzlich steht zudem ein ungeheurer Verdacht im Raum: Ein Anthropologe behauptet, dass eines von Chapmans Kunstwerken nicht, wie von ihr angegeben, eine Paarhuferrippe enthält, sondern die eines Menschen. Da der Ehemann der Verstorbenen bereits viele Jahre vor ihrem Tod verschollen ist, bietet es sich förmlich an, über die Herkunft der Rippe zu spekulieren. Um Schadensbegrenzung bemüht, reist Stiftungs-Kurator James Becker, ein ausgewiesener Chapman-Experte, nach Eris Island, um mit Grace Haswell, der Testamentsvollstreckerin, langjährigen Freundin und Mitbewohnerin der Künstlerin zu sprechen – und endlich auch die Herausgabe des restlichen Nachlasses in die Wege zu leiten.Paula Hawkins verknüpft geschickt verschiedene Zeitebenen miteinander. Es gibt Beckers Nachforschungen, Haswells Gedanken und Erinnerungen, aber auch Briefe und Tagebucheinträge von der verstorbenen Künstlerin – letztere sämtlich undatiert, es ist also weder für Hauptfigur Becker noch für die Leserinnen und Leser dieses Romans einfach, sich einen Reim auf die Abfolge der Ereignisse zu machen. Die Inhalte der kurzen Kapitel fügen sich nach und nach wie ein Mosaik zusammen. Wie die Geschichte dabei fast unmerklich an Fahrt aufnimmt und plötzlich alles ineinandergreift, hat mich fasziniert. Schon früh wird klar, dass „Die blaue Stunde“ viel mehr ist als eine Art Kunstkrimi um einen gefundenen Knochen – der Roman enthält Geschichten von Liebe, Freundschaft, Hass und Einsamkeit. Ab und zu packte mich durchaus ein leichter Grusel, wozu der Handlungsort Eris Island definitiv beigetragen hat – diese kleine Insel, mal abgeschnitten, mal für jeden zugänglich und unbarmherzig gegenüber denen, die sie unterschätzen. Das Gesamtbild am Ende ist stimmig, unvorhersehbar und verstörend. Paula Hawkins ist einfach eine Meisterin ihres Fachs.
Paula Hawkins dürfte vielen durch ihr Buch "Girl on the Train", welches auch verfilmt wurde, ein Begriff sein. Da mir diese Geschichte sehr zugesagt hatte, wollte ich auch dieses Buch "Die blaue Stunde" ausprobieren. Die Idee der verstorbenen Protagonistin Vanessa Chapman und das Inselsetting fand ich sehr gelungen. Durch die Perspektivwechsel und die Rückblicke bekommt das Buch das gewisse Etwas. Leider konnte es mich dennoch nicht so fesseln wie ihr erstes Werk. Vielleicht hatte ich auch zu hohe Erwartungen, sowohl aufgrund ihres früheren Werks als auch nach dem Klappentext. Die Spannung konnte sich für mich nur phasenweise aufbauen. Da nützt dann das unvorhersehbare Ende leider auch nicht mehr viel.Immer noch ein gutes und lesenswertes Buch, jedoch hatte es für mich auch einige Schwächen zu verzeichnen. Aber das ist Ansichtssache.
Ein Roman sei es, steht auf dem Cover des Buches. Aber es ist mehr als ein einfacher Roman. Er entwickelt sich im Laufe der Lektüre auf subtile Weise zu einem regelrechten Thriller.Aber zunächst mal zum Inhalt. Drei Personen sind die tragenden Figuren. Die Künstlerin Vanessa Chapman, ihre Lebensgefährtin Grace und der Kurator James Becker, der ein Experte für die Werke Chapmans ist. Das Besondere ist, dass die Hauptperson Chapman bereits tot ist. Sie hat Grace als Testamentsvollstreckerin eingesetzt. In dieser Rolle macht Becker ihre Bekanntschaft. Es entwickelt sich eine schwierige Beziehung zwischen Becker und Grace, besonders weil Becker herausfinden soll, ob der menschliche Knochen, der in einem der Werke Chapmans aufgetaucht ist, eventuell von ihren Mann stammen könnte. Denn ihr Mann ist vor Jahren auf geheimnisvolle Weise plötzlich spurlos verschwunden.Hawkins wechselt in verschiedenen Erzählsträngen gekonnt die Zeiten. In regelmäßigen Rückblicken werden die Beziehungen zwischen den verschiedenen Personen nach und nach deutlicher. Die Frage ist, muss überhaupt ein Mord aufgeklärt werden? Irgendwie lauert auf eine Weise, wie sie uns von Hitchcock bekannt ist, im Hintergrund das Böse und es ist nicht zu fassen. Bis am Ende alles zum Teil überraschend aufgeklärt wird. Ein lesenswertes Buch.
Pressestimmen
Kölnische Rundschau
Kein Zweifel, mit ihrem vierten Roman hat sich diese Meistererzählerin selbst übertroffen.
Hartmut Wilmes, 10.01.2025
TV Hören und Sehen
Atmosphärisch starke Landschaftsbeschreibungen, düster, unerwartet – und voller psychologischer Abgr...ünde. mehr weniger
10.01.2025
Radio Bremen 2
Die Frauenfiguren sind alle interessant und genau getroffen; es ist ein sehr spannendes Buch.
Ziphora Robina, 09.01.2025
Frankfurter Rundschau
Ein vielschichtiger, Kunst und Menschen betrachtender Psychothriller,
Sylvia Staude, 07.01.2025
Sonntag Express
Schön, dass Hawkins wieder den feinsinnigen Menschen, die sich nicht dem Mainstream anpassen, ein De...nkmal setzt. mehr weniger
05.01.2025
Maxima
Psychologischer Thriller mit langsamem Spannungsaufbau und tollem Setting.
01.01.2025
BÜCHER Magazin
›Die blaue Stunde‹ ist das bislang beste Buch der Autorin.
Meike Dannenberg, 01.01.2025