Für zukünftige Männer 
Boys! Geschichten für die neue Generation von Jungs

Warum müssen Prinzen Drachen besiegen, wenn Mädchen es selbst besser tun könnten? Warum müssen Jungs immer die Anführer sein, wenn Mädchen genauso viel Talent dazu haben?

Es wird Zeit, die alten Rollenklischees zu durchbrechen. In den zwölf Geschichten begegnen sich Jungen und Mädchen auf Augenhöhe. Sie durchqueren verwunschene Dschungel, gehen auf Schatzsuche, befreien Königreiche, stellen dabei die Stereotypen auf den Kopf und zeigen spielerisch, dass das Leben viel schöner ist, wenn die Beziehungen von Jungen und Mädchen auf Gleichheit und Verbundenheit beruhen. Später können diese Jungs als Väter ihren Söhnen (und Töchtern) vorleben, dass es nicht »unmännlich« ist, mit Zuwendung, Zärtlichkeit und Liebe zu erziehen.

Bibliografische Daten
EUR 18,00 [DE] – EUR 18,50 [AT]
ISBN : 978-3-423-64125-8
Erscheinungsdatum: 13.03.2025
1. Auflage
192 Seiten
Format : 17,3 x 25,3 cm
Sprache: Deutsch, Übersetzung: Aus dem Italienischen von Knut Krüger
Lesealter ab 6
Autor*innenporträt
Francesca Cavallo

Francesca Cavallo ist Mitautorin der bahnbrechenden, von der Kritik hochgelobten und beliebten ›Good Night Stories for Rebel Girls‹ Bücher I und II. Seit dem Start der Reihe im Jahr 2016 haben die Bücher die Welt im Sturm erobert, wurden in 50 Sprachen übersetzt und mehr als 7 Millionen Exemplare weltweit verkauft. Seit 2019 ist Francesca Cavallo Teil des  European Young Leaders-Programms von Friends of Europe und setzt sich für die Rechte von LGBTQIA+ und die Gleichstellung der Geschlechter ein.

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Übersetzer*innenporträt
Knut Krüger

Knut Krüger lebt als freier Autor, Lektor und Übersetzer mit seiner Familie in München. ›Nur mal schnell das Mammut retten‹ war sein erster Erfolgstitel für dtv junior.

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Illustrator*innenporträt
Luis San Vicente

Luis San Vicente wurde im März 1970 in Mexiko-Stadt geboren. Er studierte Grafikdesign an der UAM. Mehr als 50 Kinderbücher hat er illustriert, die in der ganzen Welt veröffentlicht wurden. Seine Zeichnungen sind auch in Zeichentrickfilmen erschienen. Luis Sanvicentes Arbeiten wurden in verschiedenen Ländern u. a. in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, und Mexiko ausgestellt.

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Nachwort
Shila Behjat

Shila Behjat, 1982 geboren, ist Journalistin und Publizistin. Sie studierte Jura in Hamburg und Paris und lebte in London und in Indien. Regelmäßig moderiert sie vor der Kamera und auf Veranstaltungen und lebt mit ihrer Familie in Berlin.

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mari1993 am 12.03.2025 08:03 Uhr

Tolles Kinderbuch

Das Cover gefällt mir sehr gut und es ist definitiv ein Magnet für Jungs da sie Raumschiffe und Piraten toll finden. Zumindest kenne ich keinen Jungen dem diese Themen nicht gefallen. Im Buch zeigt sich dann ganz deutlich das dieses Buch mit den klassischen Rollenklischees schluss machen will. Es soll zeigen das Mädchen die verschiedenen Dinge auch genauso gut machen können oder vielleicht besser als so mancher Junge aber auch zeigt es den Jungs das es nicht schlimm ist wenn man sich heutzutag vielleicht lieber mit Dingen beschäftigt die früher nur Mädchen gemocht haben. Das Buch zeigt deutlich das jeder das machen soll was er möchte und kann und Jungen und Mädchen gleichgestellt sind und sich auf Augenhöhe begegnen sollen. Das sind meiner Meinung nach sehr wichtige Werte die Man den Kindern von klein auf beibringen soll. Daher eine klare Weiterempfehlung.

ichgebäre am 12.04.2025 11:04 Uhr

Wichtig! Neue Jungs braucht das Land

Boys. Geschichten für die neue Generation von Jungs von Francesca Cavallo ist ein bemerkenswertes Buch. Ich stelle fest, dass es im englischen Original möglicherweise noch ein wenig eindrucksvoller ist, denn in der deutschen Übersetzung werden manche Begriffe mit dem generischen Maskulinum wiedergegeben. Dies könnte für Kinder beim Verständnis der Texte eine Herausforderung darstellen. Ein Beispiel hierfür ist die Erwähnung von Piraten, obwohl eine der Anführerinnen explizit eine Frau ist.Abgesehen von diesen sprachlichen Aspekten sind die Geschichten dennoch sehr gut lesbar. Sie sind in einer perfekten Länge gehalten, sodass auch jüngere Kinder in der zweiten oder dritten Klasse sie bereits selbst lesen können. Die zwölf Geschichten thematisieren vielfältige Aspekte des gesellschaftlichen Zusammenlebens und zeigen Kinder, die anders handeln, als es von ihnen erwartet wird.Nach Goodnight Stories for Rebel Girls erfüllt mich dieses Buch mit großer Freude, denn es zeigt, dass nicht nur Mädchen alles erreichen und groß träumen können. Vielmehr erweitert es das oft eng gefasste Bild davon, was für Jungen als akzeptabel gilt, und verdeutlicht, dass jedes männliche Wesen genauso individuell ist wie jedes weibliche (und nobinäre), mit ebenso vielfältigen Bedürfnissen.Vielleicht tragen diese Geschichten dazu bei, das stereotype Denken ("Jungs sind nun mal Jungs") nach und nach zu überwinden. Dies ist eine klare Empfehlung, das Buch Kindern im Vorschulalter vorzulesen. Ich würde sagen, dass es sich zum Selberlesen ab der zweiten bis dritten Klasse eignet.

bayerwald am 26.03.2025 15:03 Uhr

Auf zu neuen Planeten!

Ein schönes Buch, welches nicht nur meinem 7jährigen Sohn, sondern auch meiner 9jährigen Tochter sehr gut gefällt.Besonders hervorzuheben ist die tolle Gestaltung des Buches. Schwarz weiß toll illustriert beginnt die Reise zu den verschiedenen Planeten mit einem Countdown: 3, 2, 1 ... LOS.In modernen Geschichten wird die stereotype Rollenverteilung in Frage gestellt. Egal ob man bei der Reise zu den Großprotzen erfährt dass nicht nur die männliche Erblinie von Bedeutung ist, zum Planeten der Riesen, wo nicht alles auf die Größe ankommt oder zum Schrottplanet, wo das Essen rar ist. Die kindergerechten Erzählungen vermitteln wichtige Werte, und setzen genauso wie "Good Night Stories for Rebel Girls" die richtigen Akzente.Gerade in Zeiten des politischen Wandels finde ich Bücher wie diese noch wichtiger und einfach großartig. Ganz ganz klare Leseempfehlung.

claire94 am 16.03.2025 18:03 Uhr

Gute-Nacht-Geschichten mit unterschiedlichen Themen

Das Cover, ebenso wie der Titel sind sehr auf das junge männliche Geschlecht abgezielt.Das Vorwort finde ich sehr gelungen geschrieben und stellt einige mündliche Tatsachen einfach mal gelungen in schriftlicher Form fest und bringt sie in einen Zusammenhang.Innerhalb der 12 Geschichten finde ich dies aber nicht mehr so eindrücklich und bin eher der Meinung, dass dieses Buch für beide bzw. Alle Geschlechter gleichermaßen geeignet ist.So sind die kurzen Geschichten in ihrer Lehre meist sehr eindeutig, aber auch nicht zu plackertiv. So gibt es Märchen zum Thema teilen und das starre Festhalten an Traditionen, was es bringt mutig zu sein, oder einander zuzuhören und nicht nur sein eigenes Ding durchzuziehen ohne auf die Konsequenzen für andere zu achten. Nur eine der Geschichten fand ich nicht sonderlich überzeugend, da sie für die Lehre (Liebe muss nicht erwidert werden) dahinter in meinen Augen zu kurz war und ich das entsprechende nicht nachvollziehen konnte („Der Piratenplanet“). Eine Erzählung geht auch in die Queer-Richtung, in der ein Junge gerne die Kleidung von Mädchen trägt und die Eltern damit ein Problem haben.Fazit 5 von 5 Sternen: Es ist eine sehr schöne Sammlung von neuen "Märchen" und Erzählungen, die viele Themenbereiche ansprechen und sich super gut als Gute-Nacht-Geschichten eignen für alle Kinder jedes Geschlechts! Ein tolles Geschenk für einen Anlass, wie Geburtstag, Weihnachten, Ostern, etc.

nanometer am 15.03.2025 18:03 Uhr

Mehr in diese Richtung bitte!

Das Vorwort hat mich sehr neugierig auf die 12 Geschichten gemacht, in welchen die Autorin Jungs zeigen möchte, die zu ihren Gefühlen stehen, und Mädchen, die etwas tun, das sonst doch eigentlich Aufgabe der Jungs ist.Jede der Geschichten spielt auf einem anderen Planeten und wir entdecken beim Lesen wie das Leben neben Riesen sein könnte, was magische Pinsel mit Feuerwerk zu tun haben, dass Geister nicht immer böse sind, und dass eine Frau einen Mann nicht gern haben muss, nur weil dieser sich um sie gekümmert hat. Die grundsätzliche Richtung der Geschichten finde ich super, die Länge der Geschichten ist passend als Gute-Nacht-Geschichte und viele der schwarz-weißen Bilder regen zum Schmunzeln an. Etwas mehr Emotion und Gefühle wäre aber sicherlich an einigen Stellen noch möglich gewesen.Kurzum: Das. Buch alleine wird sicherlich nicht alle Rollenbilder aufbrechen, aber es ist ein schöner Start in eine sehr wichtige und richtige Richtung!

hildegardpaula am 13.03.2025 12:03 Uhr

Tolle Geschichten für tolle Kinder

Wir sind noch mittendrin in den Geschichten über die unterschiedlichen Planeten. Aber die Geschichten lösen allabendlich Begeisterung aus und das Buch wird täglich mit in den Kindergarten genommen und auch dort mit Freude gelesen.Ich finde es besonders gelungen, wie mit den typischen Rollenklischees umgegangen und wie diese aufgebrochen werden. Die Kinder können sich vieles sehr gut vorstellen und der Schreibstil sorgt dafür, dass es inhaltlich nicht zu überfrachtet ist.Grafisch ist das Buch ebenfalls sehr gut. Ich finde es durchaus spannend, dass nur in schwarz-weiß gearbeitet wurde und damit der Blick nicht nur primär auf die Bilder, sondern eher auf den Inhalt gelenkt wird. Ich empfehle das Buch und freue mich, dass endlich damit aufgeräumt wird, dass Jungen nur Drachen und Ritter spielen und Mädchen nur hübsche Prinzessinnen sind.

maxinelittlebook am 28.02.2025 21:02 Uhr

Tolles Buch

„Boys! Geschichten für die neue Generation von Jungs“ ist eine erfrischende Sammlung von zwölf Erzählungen, die gängige Geschlechterklischees hinterfragen und ein modernes Rollenbild vermitteln. Statt der klassischen Märchenformel – in der Jungen die mutigen Helden und Mädchen die passiven Prinzessinnen sind – zeigt dieses Buch, dass Mut, Abenteuerlust und Führungsstärke keine Frage des Geschlechts sind.Die Geschichten nehmen die Leser mit auf spannende Reisen: von verwunschenen Dschungeln bis hin zu Schatzsuchen und heldenhaften Rettungsaktionen. Doch das Besondere daran ist, dass Jungen und Mädchen sich hier auf Augenhöhe begegnen. Sie agieren als gleichberechtigte Partner, unterstützen sich gegenseitig und beweisen, dass Stereotype überholt sind.Ein weiteres starkes Element des Buches ist sein langfristiger gesellschaftlicher Einfluss. Es ermutigt nicht nur Kinder, sondern auch die Väter von morgen, traditionelle Rollenbilder zu überdenken. Zärtlichkeit, Fürsorge und emotionale Stärke werden als genauso wertvoll vermittelt wie klassische Abenteuerlust.Die Sprache der Geschichten ist lebendig und leicht verständlich, sodass sie sich hervorragend für gemeinsames Lesen mit Kindern eignen. Gleichzeitig regen sie zum Nachdenken an und eröffnen Gespräche über Gleichberechtigung und Vielfalt.Fazit:„Boys!“ ist ein inspirierendes Buch, das junge Leser ermutigt, über Geschlechterrollen hinauszudenken und sich frei zu entfalten. Es kombiniert spannende Abenteuer mit einer wichtigen Botschaft und ist damit eine klare Empfehlung für Eltern, die ihren Kindern ein modernes, offenes Weltbild vermitteln möchten.

bobo123 am 11.03.2025 13:03 Uhr

Tolle, fantasievolle Vorlesegeschichten

"Boys! Geschichten für die neue Generation von Jungs" ist ein modernes Märchenbuch für Jungs (und vermutlich auch Mädchen) ab sechs Jahren. Das Ziel des Buches ist ausdrücklich politisch: Geschichten zu erzählen, mit männlichen Protagonisten, die Gefühle und Gedanken haben, und die sich mit Mädchen auf Augenhöhe begegnen. Doch die Geschichten sind überhaupt nicht belehrend und werden ohne erhobenen Zeigefinger erzählt. Sie bieten Anregungen für Gespräche an, wenn man darüber sprechen will, aber die Botschaften werden so vermittelt, dass sie nicht auffallen müssen. Das Cover, mit dem Raketen und dem Piratenschiff, ist meinem Sohn natürlich sofort ins Auge gefallen. Die zwölf Märchen im Buch sind etwas unerwartet. Sie sind eigentlich wie traditionelle Märchen geschrieben, inklusive einiger morbider Details. Z.B. wird einer Piratin der Arm von einem Krokodil abgebissen, was für meinen kleinen Jungen äußerst spannend war. Meinem Kind haben die Geschichten gut gefallen.

valerevna am 08.03.2025 08:03 Uhr

Ein Muss für jedes Kinderzimmer!

Da mir das Buch so gut gefallen hat, habe ich sowohl eine kurze als auch eine ausführliche Rezension geschrieben – so kann jeder je nach Zeit und Interesse die passende Version lesen.Kurz: Ein wunderbares Buch, das in keinem Haushalt mit Kindern fehlen sollte! Die Botschaft ist unglaublich wichtig, und die Kurzgeschichten regen nicht nur zum Nachdenken, sondern auch zu wertvollen Gesprächen mit dem Kind an. Absolut empfehlenswert – auch für Mädchen!------Lang:Jede*r kennt wohl Good Night Stories for Rebel Girls – und dieses Buch hat das Potenzial, ähnlich erfolgreich zu werden. Das Cover ist ansprechend gestaltet, doch der wahre Wert steckt im Inhalt. Natürlich ist es auch für Mädchen eine großartige Lektüre und sollte in keinem Kinderzimmer fehlen.Das Vorwort ist recht ausführlich, da die Autorin ihre Beweggründe detailliert erklärt. Doch genau solche Bücher sind es, die die Welt ein Stück besser machen. Die Geschichten selbst sind spannend und fesselnd, besonders die Idee, dass jede Geschichte auf einem anderen Planeten spielt, ist faszinierend. Die Illustrationen sind zwar in Schwarz-Weiß gehalten, aber dennoch kreativ und passend zum Stil des Buches.Eines sollte man wissen: Nach jeder Geschichte entsteht automatisch ein Gespräch mit dem Kind, weil die Themen so tiefgründig sind. Und genau das macht das Vorlesen umso schöner!Ich bin mir sicher: Dieses Buch wird ein echter Verkaufsschlager – und das völlig zu Recht! Es hilft, eine Generation heranwachsen zu lassen, die Klischees hinterfragt, Emotionen zulässt und nicht nur an Leistung gemessen wird.

danielahai am 09.03.2025 18:03 Uhr

Tolle Geschichten die für Gesprächsstoff sorgen

Ich habe die ersten Geschichten mit meinem fünfjährigen Sohn gelesen und er war von den Geschichten begeistert. Was mir besonders gefällt ist, dass die Erzählungen tolle Anregungen für Gespräche bieten. In der ersten Geschichte könnte ich mit meinem Sohn darüber sprechen, dass Mädchen / Frauen genau gleich viel Wert sind wie Jungen / Männer. Außerdem bot die Geschichte Anlass um über Güte und sinnvolle Nutzung von Ressourcen zu sprechen.In der zweiten Geschichte wurde das Thema Grenzen toll kindgerecht aufgearbeitet. Gerade jetzt wo das Theman einvernehmliche Zustimmung in den Medien so präsent ist, ist es umso wichtiger, dass bereits Kinder Wissen, dass sie über ihren Körper bestimmen und, dass sie im Gegenzug ein "nein" von jemand anderem akzeptieren müssen.Bis jetzt bin ich von den Geschichten und Themen sehr beeindruckt.

Vorwort der Autorin Francesca Cavallo

Liebe Erwachsene,

dieses Buch ist aus dem tiefen Wunsch heraus entstanden, ein Werkzeug zu schaffen, mit dem wir uns einem der umstrittensten Themen unserer Zeit widmen können: der Männlichkeit.

Es ist ein Buch, das auf der Bereitschaft zum Zuhören, auf Liebe und tiefem Vertrauen basiert. Drei Dinge, die in der Beziehung zu Kindern, ob weiblich oder männlich, niemals fehlen dürfen.
Als ich vor ein paar Jahren ›Good Night Stories For Rebel Girls‹ schrieb, ging ich von der Überzeugung aus, dass Mädchen nicht weniger Ehrgeiz besitzen als Jungen, dass sie genauso leistungsorientiert und führungsstark sind wie diese – und dass wir es sind, die ihnen eine Kultur der Unterlegenheit vermitteln und das Ganze dann »Natur« nennen.

Und die Jungs?

Ist bei ihnen vielleicht ein ähnlicher Mechanismus am Werk? Könnte es sein, dass sie nicht »von Natur aus« weniger einfühlsam oder aggressiver sind, sondern dass wir ihnen vermitteln, dass eine Kultur der Gefühllosigkeit für sie der einzige Weg ist, ihre Männlichkeit zum Ausdruck zu bringen?
Um diese Frage zu beantworten, habe ich die Geschichten untersucht, die bei den Kindern bestimmte Erwartungen wecken, was es heißt, »ein Mann zu sein«. Ich habe entdeckt, dass die männlichen Figuren in Märchen nicht so frei sind, wie ich dachte, und dass wir oft nichts über ihr Innenleben wissen. Wir wissen nicht, wie sich der Märchenprinz fühlt, wenn er heiratet, und wir wissen auch nicht, was der Vater von Schneewittchen empfindet, wenn er gezwungen ist, sich von seiner einzigen Tochter zu trennen, nachdem er Witwer geworden ist. Wir wissen nicht, ob sie Probleme mit ihren Herkunftsfamilien haben (ein Thema, das bei den weiblichen Figuren sehr präsent ist). Die Rolle der Männer im Märchen besteht hauptsächlich darin, die Integrität des Königs zu wahren – wobei es nicht so wichtig ist, wenn sie ihre eigene verlieren.

Zu den wenigen berühmten Figuren in klassischen Märchen und Geschichten, deren Gefühle wir kennen, gehören das Biest in ›Die Schöne und das Biest‹ und Quasimodo in ›Der Glöckner von Notre-Dame‹. Die Botschaft ist klar: Männliche Wesen, die ihre Gefühle zeigen, werden von der Gesellschaft gemieden, die sie zudem so sehr verachtet, dass sie in die totale Isolation getrieben werden.
Bei den modernen Helden sieht es nicht besser aus: Superhelden wie James Bond führen immer ein Doppelleben und sind deshalb oft zur Einsamkeit verdammt. Nur der leistungsfähigste Teil der Persönlichkeit darf in der Öffentlichkeit gezeigt werden. Die übrigen Anteile der wahren Persönlichkeit mit all ihren Zweifeln, ihrem Schmerz und ihrer Unsicherheit müssen im Schatten bleiben.
In den überlieferten Geschichten, mit denen wir den Männern ihren rechtmäßigen Platz in der Welt zugewiesen haben, ist ihre Fähigkeit, ihre wahre Identität zu verbergen, eine bewundernswerte Eigenschaft und ihre Entfremdung von den eigenen Gefühlen eine Tugend.

Diese Erkenntnis hat mich entsetzt

Wenn wir unseren Jungen vermitteln, dass die Welt sie niemals voll und ganz akzeptieren wird, wie können wir uns dann über den Mangel an Integrität wundern, der für einige besonders problematische Erscheinungsformen von Männlichkeit so charakteristisch ist? Und wie hoch ist der Preis, den männliche Erwachsene dafür zahlen, dass sie seit ihrer Kindheit den Glauben verinnerlicht haben, dass der einzige Teil von ihnen, den sie anderen zeigen dürfen, ihre Fähigkeit ist, außergewöhnliche Leistungen zu vollbringen?

Ich habe mich monatelang mit psychologischen, anthropologischen und soziologischen Studien zur männlichen Identitätsbildung befasst. Das Bild, das sich dabei ergab, hat meine Wahrnehmung nicht nur von Jungen und Jugendlichen, sondern auch von erwachsenen Männern erheblich verändert. Mir ist klar geworden, wie schädlich der Mythos des starken und schweigsamen Mannes ist, aber auch, wie wenig wir immer noch in der Lage sind, das kostbare Innenleben unserer Jungen zu erkennen und ihm Raum zu geben.

Allen wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Trotz haben wir uns eingeredet, dass Jungen »einfacher gestrickt« sind als Mädchen, ihre Bedürfnisse »rudimentärer« und dass ihre Persönlichkeit weniger facettenreich ist. Diese Überzeugungen hindern uns daran, unsere Jungen sorgfältig zu beobachten und ihnen dabei zu helfen, ihr emotionales und spirituelles Leben zu entfalten. Sie hindern uns sogar daran zu erkennen, wann sie uns brauchen.

Was können wir also tun?

Die ›Geschichten für die neue Generation von Jungs‹ sind meine Antwort auf diese Frage. Jede Geschichte in diesem Buch behandelt ein zentrales Thema der männlichen Identitätsbildung: von der Beziehung zur Vaterfigur bis zum Umgang mit ungleicher Machtverteilung; vom Erkennen der eigenen Emotionen jenseits von Wut bis zur furchtlosen Erkundung der eigenen Geschlechtsidentität; von der Wiederentdeckung einer Romantik, die keine Helden braucht, bis zur Bedeutung des Wissens, wie man repariert, was in einem selbst und außerhalb davon kaputt ist.

Die ›Geschichten für die neue Generation von Jungs‹ machen Jungen und Mädchen nicht nur mit männlichen Charakteren bekannt, die stolz auf ihren emotionalen Mut und ihre moralische Integrität sind, sondern sie zeigen auch, wie die Welt sein könnte, wenn alle, Männer und Frauen, in der Lage wären, ihr Bedürfnis nach Verbundenheit zum Ausdruck zu bringen, ohne sich selbst und anderen gegenüber destruktiv zu verhalten. Die Figuren in diesen Geschichten erleben nicht nur spannende Abenteuer, sie überleben auch Zurückweisungen und Enttäuschungen und lernen aus ihren Fehlern. Sie wissen, wie man um Hilfe bittet, und sie scheuen sich nicht, nachzudenken und zu zweifeln, weil sie keine Helden sein müssen, um sich geliebt zu fühlen. Sie sind offen, weil sie keinen Teil von sich verstecken müssen, um akzeptiert zu werden.

Ich habe mich entschieden, diese Geschichten auf fernen und nahen Planeten anzusiedeln, in einem Raum, der so grenzenlos ist wie der, der sich jedes Mal in unseren Herzen auftut, wenn wir in der Lage sind, andere mit Mut, Mitgefühl und Ehrlichkeit zu betrachten. Das ist der Raum, den ich gemeinsam mit jedem von euch und vor allem mit den Jungen und Mädchen, die diese Geschichten lesen werden, erobern möchte. Damit unsere Liebe zu ihnen zu der Liebe wird, die sie für sich selbst empfinden. Und damit diese Liebe zu der Kraft wird, die ihr Leben bestimmt.

Mit all der Liebe, die es dann gibt
Francesca Cavallo