Nach zwei Jahrzehnten kehren drei Brüder zum Ort ihrer Kindheit zurück, um die Asche ihrer Mutter zu verstreuen. Eine Reise durch die Zeit zeigt: Der Kampf um die Liebe der Mutter hat immer noch kein Ende gefunden.
Nach zwei Jahrzehnten kehren die Brüder Benjamin, Pierre und Nils zum Ort ihrer Kindheit – ein Holzhaus am See – zurück, um die Asche ihrer Mutter zu verstreuen. Eine Reise durch die raue, unberührte Natur wie auch durch die Zeit. Im Kampf um die Liebe der Mutter, die abweisend und grob, dann wieder beinahe zärtlich war, haben die Jungen sich damals aufgerieben bis zur Erschöpfung. Heute fühlen sie sich so weit voneinander entfernt, dass es kein Aufeinanderzu mehr zu geben scheint. Und doch ist da dieser Rest Hoffnung, den Riss in der Welt zu kitten, wenn sie sich noch einmal gemeinsam in die Vergangenheit vorwagen.
2. Auflage
Weitere Infos
Alex Schulman, geboren 1976, ist einer der populärsten schwedischen Schriftsteller. Sein Roman ›Die Überlebenden‹, 2021 bei dtv erschienen, wurde in 30 Sprachen übersetzt. Mit ›Verbrenn all meine Briefe‹, bei dtv 2022, gelang ihm in Schweden 2018 der Durchbruch als literarischer Autor.
Hanna Granz, geboren 1977, hat zuletzt u.a. Werke von Patrik Svensson, Tove Alsterdal und Sofie Sarenbrant ins Deutsche übertragen.
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Was für eine Familie, was für eine Tragödie!!! Wir haben es hier mit drei Jungen zu tun – inzwischen zu jungen Männern herangewachsen – die ihr ganzes Leben lang verwirrt und verzweifelt um die Liebe ihrer Eltern, insbesondere der Mutter, zu buhlen und zu kämpfen hatten. „Ein Akademikerehepaar immer am Rand des Existenzminimums“ … so oder so ähnlich wurden Vater und Mutter sicher nicht unpassend im Buch beschrieben. Als Kinder merkten es Benjamin, Pierre und Nils nicht wirklich, dass die Eltern kettenrauchende Alkoholiker waren und dass sie stets in einer verwahrlosten Umgebung hausten. Was sie aber sehr wohl merkten war, dass die Gefühle ihnen gegenüber stets unberechenbar waren. Kann eine solche Kindheit je aufgearbeitet werden? Kann der letzte Brief der Mutter als Entschuldigung gelten, der ihr Leben wieder auf den richtigen Weg bringt?Meine obenstehende Beschreibung lässt erahnen, dass es sich hier um keine leichte Lektüre handelt, und dass ich beim Lesen oft innehalten musste, um das gerade Gelesene verarbeiten zu können. Das Buch hat mich berührt und zugleich wütend gegenüber den Eltern gemacht, die so leichtsinnig mit dem Leben ihrer eigenen Kinder verfuhren. Was mich aber unheimlich im Lesefluss störte, war der Aufbau des Buchs. Man liest quasi die Vergangenheit vom Anfang und die Zukunft führend und die Gegenwart vom Jetzt ins Damals. Obwohl die Kapitel mit entsprechenden Überschriften versehen waren, musste ich mich jedes Mal wieder neu reindenken und überlegen, wo ich mich eigentlich befand. Ich bin mir sicher, der Autor wollte sich damit von der breiten Masse der Roman abheben, bei mir hat er sich damit keinen Gefallen getan und bekommt nun ein Sternchen Abzug. Ich vergebe vier wohlgemeinte Sterne und leider deshalb auch nur eine bedingte Leseempfehlung.
Alex Schulmann ist ein faszinierendes Werk gelungen, das in jeder Seite besticht und erst am Ende seinen vollen Sinnsog entfaltet. Es beginnt am Ende eines Tages mit dem Treffen dreier Brüder im weit abgelegenen Sommerhaus am schwedischen See, mit einer scheinbar wesentlichen Rolle der Urne mit der Asche der gemeinsamen Mutter und einem Polizeiaufgebot. Anschließend wird die Entwicklung des Tages rückwärts erzählt, während alternierend Geschichten aus der familiären Vergangenheit beigeboten werden. Es spannt sich eine Handlung auf, die erst auf den letzten Seiten ihren wahren Kern offenbart und mich als Leserin betroffen, fast geklatscht zurücklässt. Uff, was für ein fulminantes Ende. Der Roman überzeugt auch durch klare Sprache, nichts Überpoetisches nervt oder setzt Schnörkel. Und doch gelingt es, eine reale Imagination der Geschehnisse aufzubauen und Emotionen herauszustellen, die mich immer weiter haben lesen lassen. Ich gebe eine deutliche Leseempfehlung für dieses skandinavische Highlight.
Die drei Brüder Nils, Benjamin und Pierre fahren nach Jahren zum ersten Mal wieder zu dem Ferienhaus am See. Sie wollen den letzten Wunsch ihrer verstorbenen Mutter erfüllen, die wollte, dass ihre Asche dort verstreut wird. Das Verhältnis unter den Brüdern ist eher oberflächlich und kühl. Doch die Zeit nach dem Tod der Mutter ist für alle aufreibend und Erinnerungen an die Sommertage am See werden geweckt. Nicht nur gute Erinnerungen, denn die Kinder wussten selten, wie ihre Eltern im nächsten Moment reagieren würden. Und doch gab es schöne Momente, nur sind sie irgendwie weg.Ihre Kindheit war nicht ganz leicht, denn hundertprozentig verlassen konnten sie sich auf ihre Eltern nicht. Besonders die Launen der Mutter waren manchmal schwer zu ertragen. Als sie noch jünger waren, haben sie zusammengehalten. Beim Wettschwimmen zum Beispiel, achteten die Älteren darauf, dass Pierre, der Jüngste, sicher zum Ufer gelangt. Natürlich wurde dann dafür gesorgt, dass er Letzter wurde, aber sicher zu hause. Nach und nach verschwand dieser Zusammenhalt. Durchs Älter werden vielleicht? Die Reisen hörten auf. Die Brüder lebten ihr eigenes Leben. Doch nun hat der Tod der Mutter sie wieder zusammen gebracht, wenn auch vielleicht nicht vereint.Diese Familiengeschichte besticht durch die Worte und ihre Protagonisten, etwas weniger durch das Cover, das zwar zur Handlung passt, aber doch eher unscheinbar wirkt. Dafür nehmen die einleitenden Worte des Autors einen gleich für das Buch ein und man findet schnell Zugang zu den drei Brüdern mit ihren Ecken und Kanten. Über die Eltern wird wenig erklärt, vielleicht reicht eine allumfassende Erklärung, auch für das Auseinanderdriften der Brüder, der ganzen Familie. Nach und nach entspinnt sich eine packende und tragische Erzählung einer Familie. Das Schicksal der Familienmitglieder wird berührend, wobei die Erzählweise vielleicht etwas fordernd wirkt, aber sehr zum besonderen Reiz dieses Romans beiträgt.4,5 Sterne
Ein absurdes Bild muss sich dem Polizist geboten haben als er an einem Juni Nachmittag zur Hütte am See kam. Drei Männer in schicken Anzügen, sie weinen. Vor ihnen steht eine Urne und zwei von ihnen sind übersäht mit Wunden und blauen Flecken. Doch wie es dazu kam, erfahren wir erst später.Alex Schau mann nimmt uns in seinem Debütroman mit nach Schweden und erzählt schonungslos eine bewegende, tiefgehende und atmosphärisch dichte Geschichte dreier Brüder, die an den Ort ihrer Kindheit zurückkehren um die Asche ihrer Mutter zu verstreuen. Schulmann überrascht in "Die Überlebenden" nicht nur mit einem professionellen Schreibstil, sondern auch mit einer außergewöhnlichen Erzählweise. Kapitelweise abwechselnd geht die Geschichte auf der Zeitlinie vom Beginn vorwärts und vom Ende Rückwärts. Was zunächst verwirrend klingt, erweist sich jedoch als genialer Schachzug um diese Geschichte zu erzählen. Die drei Brüder lernt man im Laufe des Buches sehr gut kennen und könnten unterschiedlicher nicht sein. Wir erfahren viel von ihrer Kindheit und können ihre Entwicklung begleiten. Können ihr Verhalten immer besser nachvollziehen. Schulmann zeichnet ein Bild von einer garstigen, rauchenden alkoholkranken Mutter und einem liebenden Vater der allerdings zu Schwach ist und im Schatten der Mutter steht um einen guten Vater zu mimen. Wir erleben ein emotionales, bedrückendes und schonungsloses Drama, das zugleich ruhig dahinläuft als auch die Interesse am Geschehen aufrecht erhält. Aber erst das Ende ist es was einem sprach- und fassungslos zurücklässt und die Geschichte in einem komplett anderem Licht beleuchtet. Ein Buch mit ernsten Themen, keine leichte Lektüre und eine Geschichte die nachhaltig beeindruckt.
Das Romandebut von Alex Schulman erzählt in schönem, klarem Sprachstil die berührende und aufwühlende Geschichte einer Familie, die jedes Jahr die Ferien in ihrem einsam gelegenen Sommerhaus verbringt. Die drei Söhne Nils, Benjamin und Pierre, 7, 9 und 13 Jahre alt, sind während dieser Zeit meistens sich selbst überlassen. Die Eltern sind dem Alkohol sehr zugewandt und weitgehend mit sich selbst beschäftigt. Der Vater ermuntert die Kinder, ihre Kräfte zu messen und setzt sie damit gefährlichen Situationen aus, die Mutter geizt mit liebevollen Zuwendungen und zeigt sich hauptsächlich dem Hund Molly zugewandt. Der Romanteil der Kindheit ist aus Benjamins Sicht erzählt und schildert die Erlebnisse während des letzten Sommers im Ferienhaus bis hin zu der Tragödie, die das Leben aller verändert ....Das Buch ist auf zwei Zeitebenen verfasst: Das Hier und Jetzt wird chronologisch rückwärts erzählt, die Vergangenheit reiht sich in Einzelepisoden aneinander. In der Gegenwart treffen sich die Brüder nach 20 Jahren, um die Asche ihrer verstorbenen Mutter dort zu verstreuen, wo die Familie ihre Sommerurlaube verbrachte. Kindheitserinnerungen werden wach, und endlich wird über die dramatischen Ereignisse von damals gesprochen.Auf den letzten 20 Seiten des Buches gibt es eine schockierende und vollkommen unerwartete Wendung, die die Entfremdung der Brüder im Erwachsenenalter und die unterschiedlichen Probleme, die sie mit sich herumtragen, erklärt. Aber gerade diese Wendung ist mir in ihrer Fiktion zu weit hergeholt. Ich hätte mir einen anderen Abschluss der bis dahin sehr fesselnden Geschichte gewünscht.
Die Überlebenden – Alex SchulmanDrei Brüder – Benjamin, Pierre und Nils kehren nach dem Tod ihrer Mutter, nach zwanzig Jahren an das Holzhaus am See zurück. Es ist eine Reise in die Vergangenheit. Dort haben sie Sommer für Sommer die Ferien verbracht. Aber was ist passiert, dass die drei sich heute so fremd sind?Die Kindheit der Brüder war nicht ganz unproblematisch. Der Alkoholkonsum der Eltern mindestens übermäßig, die Erziehungsmaßnahmen fragwürdig, die Liebe der Mutter schwankend. Sommer zwischen Freiheit und Vernachlässigung. Aber die Jungs hatten sich gegenseitig und hielten im Großen und Ganzen zusammen. Also: was ist passiert, dass sie sich heute nicht mehr in die Augen sehen können?Es ist eine recht unkonventionelle Erzählweise, die der Autor hier zeigt. Von der Gegenwart, den sprachlosen Männern, geht es abschnittweise zurück in die Kindheit. Von Episode zu Episode immer näher an diesen letzten Sommer, der alles verändert. Auf jeden Fall ist das fesselnd geschrieben.Tatsächlich lüftet Herr Schulman das große, alles verändernde Geheimnis erst auf den letzten zwanzig Seiten. Und es hat mich wirklich schockiert. So viele unangemessene Reaktionen und Ungereimtheiten sind auf einmal klar. Damit ist es zu einem der Bücher geworden, das man am liebsten gleich nochmal von vorne lesen möchte – mit dem neuen Wissen, um alle Andeutungen endlich zu verstehen.Sprachlich ist der Roman gut, aber unauffällig geschrieben. Genau richtig also, um sich voll und ganz auf den Inhalt konzentrieren zu können. Ein emotional aufwühlendes Leseerlebnis, dessen wahre Brisanz erst auf den letzten Seiten offenbar wird. Sehr gut gemacht! 5 Sterne.
Auf den Waldwegen hinter meinem Elternhaus kann ich mühelos in die verschiedenen Zeiten meiner Kindheit und Jugend schlüpfen. Pilze suchen im Herbst, lange Sommertage am See mit der ganzen Familie, Radtouren und Sonntagsspaziergänge. Ausgedehnte Runden allein mit dem Hund, um die vielen Gedanken in meinem Kopf zu ordnen. Letzteres mein Allheilmittel bis heute. Natürlich wechselten sich gute und weniger gute Tage ab. Das Leben ist nun mal kein Ponyhof und die Familie besteht auch nur aus Menschen mit Stärken und Schwächen. Doch im Vergleich zu den drei Jungen in Alex Schulmans Roman hatte ich wohl das, was man eine behütete Kindheit nennt. Benjamin, Nils und Pierre verbringen die schwedischen Sommer mit ihren Eltern im Holzhaus am See. Unweigerlich schießen einem weichgezeichnete Fernsehbilder in den Kopf, in der vor malerischer schwedischer Mittsommerkulisse schöne Menschen romantische Geschichten erleben. Auf dieses Klischee lässt sich Schulman nicht ein. Benjamins Eltern haben ein eigenes Verständnis von Fürsorge und Feriengestaltung. Mittsommertradition der Familie ist es zum Beispiel, den anderen Familien das Mittsommerfest zu überlassen und stattdessen an der Schnellstraße in der leeren Raststätte essen zu gehen – Vodkatanken inklusive. Überhaupt ist Alkohol ein wichtiger Bestandteil im Ferienalltag der Eltern. Essen, Alkohol und Rauschausschlafen wechseln sich ab und bestimmen den Tagesrhythmus. Die Jungen sind größtenteils sich selbst überlassen. Wobei Nils als der Ältere sich gern abseits hält und wenig mit seinen Brüdern anzufangen weiß. Benjamin beobachtet vor allem und versucht einzuschätzen, wann seine Mutter in guter Laune ist und wann man ihr besser aus dem Weg geht. Pierre als Jüngster ist noch hin und hergerissen zwischen Nesthäkchen und Draufgänger sein. Sie gehen alle drei nicht zimperlich miteinander um, aber wenn es drauf ankommt, halten sie auch zusammen. Doch an dem verhängnisvollen Mittsommernachmittag, an dem die betrunkenen Eltern ihren täglichen Rausch ausschlafen, passiert ein Unfall, der das Leben der Familie für immer verändert.Schulmans Roman beginnt mit einem Polizeiauto, dass sich auf der Traktorspur zum Holzhaus am See durchkämpft. Drei erwachsene, sichtlich mitgenommene Männer halten sich weinend im Arm. Sie sind angespannt und durcheinander. Keiner der drei hätte wohl damit gerechnet noch einmal hierher zurückzukommen. Doch der Brief der Mutter war eindeutig. Sie wollte nicht neben dem Vater begraben werden, sondern ihre Asche solle am See verstreut werden. Nun sind sie hier und müssen sich den Geistern der Vergangenheit stellen.In „Die Überlebenden“ bedient sich der Autor einer raffinierten Erzähltaktik. Sein personaler Erzähler Benjamin wechselt ständig zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Während die Vergangenheit sich chronologisch der Gegenwart annähert, wird die Gegenwart rückwärtsgewandt erzählt, als steuere sie auf einen Nullpunkt hin. Die Sommertage am See nehmen viel Raum ein, die Jahre und Jahrzehnte zwischen den Zeiten am See sind auf Episoden und Zusammenfassungen eingekürzt. Benjamins Perspektive ist einseitig. Irgendwann ertappe ich mich dabei, ihm und seinen Erinnerungen zu misstrauen. Wie schwer wiegen die Folgen seines Unfalls noch immer für ihn? Dieser Roman ist auf vielen Ebenen herausfordernd. Seine anfänglichen Ecken und Kanten wandeln sich zunehmend in fesselnde wie verstörende Aufnahmen einer Familie, in der die Eltern in ihrer fürsorgenden Rolle völlig überfordert sind und die Dynamik unter den Geschwistern keine positive Lenkung erhält. Bis fast zur letzten Seite kann man die Tragik zwischen den Zeilen nicht richtig einordnen und wird dann von ihr überrollt, dass einem die Luft zum Atmen wegbleibt. Dieses Buch muss man mindestens zweimal lesen, um es in seiner gesamten Komposition entsprechend würdigen zu können.
Jedes Jahr verbringen die Brüder Nils, Benjamin und Pierre den Sommer mit ihren Eltern in ihrem Sommerhaus mitten im Wald, weitab vom nächsten Dorf. Was wie eine Idylle klingt, ist alles andere als das. Die Eltern sind hauptsächlich mit sich selbst und Trinken beschäftigt, die Jungs sich selbst überlassen. In einem Sommer geschieht ein Unglück, woraufhin die Familie sofort abreist und nie wieder in das Ferienhaus zurückkehrt.Jetzt ist die Mutter der längst erwachsenen Jungs gestorben, der Vater lebt schon lange nicht mehr. In einem Brief bittet sie die drei darum, noch einmal in das Ferienhaus zurückzukehren und ihre Asche in den nahegelegenen See zu streuen. Dass diese Fahrt und das ganze Unterfangen nicht unproblematisch sind, erfährt der Leser bereits in der ersten Szene. Die drei sind am Sommerhaus angekommen und haben sich gegenseitig blutig geschlagen, Jahrzehnte alte Konflikte sind zum Ausbruch gekommen. Der Leser versteht an diesem Punkt nicht, wie es dazu kommen konnte, erst nach und nach erfährt man in einer Zeitreise Genaueres über die Kindheit der drei Brüder. Man fragt sich, wieso Nils, Benjamin und Pierre in den letzten Jahren so gut wie keinen Kontakt zueinander hatten. Erst ganz am Ende des Buchs wird vieles klar, beispielsweise der Buchtitel. „Die Überlebenden“ ist keine einfache Lektüre, es hat mir sehr widerstrebt zu lesen, wie sehr die Eltern ihre Söhne vernachlässigt haben. Eine Schlüsselszene für mich: Ein Lehrer weist einen der Brüder darauf hin, wie wichtig es ist, regelmäßig zu duschen und die Wäsche zu wechseln. Es ist ein Buch, das man mit dem Wissen, das man zum Schluss hat, eigentlich noch einmal von vorne lesen müsste, doch dafür hat es mich zu sehr deprimiert. Trotzdem Leseempfehlung für diesen raffiniert konstruierten und sprachgewaltigen Roman, der unter die Haut geht!
Alex Schulman erzählt in seinem Debütroman die Familiengeschichte der Brüder Nils, Benjamin und Pierre. Die drei Brüder waren zuletzt vor zwanzig Jahren in dem Ferienhaus am See, wo sie in ihrer Kindheit die Sommer verbracht haben. Sie kehren als Erwachsene an den Ort der Kindheit zurück, um der Mutter ihren letzten Wunsch zu erfüllen. In Rückblenden erfährt man das Erlebte aus der Kindheit, schnell wird klar, dass es sich um keine intakte Familie handelt. Die Mutter war Alkoholikerin, emotional instabil, die Kinder müssen um ihre Aufmerksamkeit buhlen. Der Vater verhält sich aggressiv. Die schwierigen Familienverhältnisse verändern sich aufgrund eines tragischen Unfalls weiter zum Negativen. Die Brüder entfremden sich, finden aber nach dem Tod der Mutter wieder einen Weg zueinander. Schulman hat einen bewegenden und emotionalen Roman geschrieben, der mich gefesselt hat. Allerdings ließ die Handlung auch oft viel Interpretationsspielraum zu. Insgesamt war es für mich ein gutes Buch.
Vor zwanzig Jahren waren die drei Brüder Nils, Benjamin und Pierre zuletzt an dem einsamen See, an dem sie in einem einfachen Holzhaus die Sommer mit ihren Eltern verbracht haben. Jetzt sind die drei zurückgekehrt, um den letzten Wunsch ihrer Mutter zu erfüllen.Aus der Sicht des mittleren Sohnes Benjamin wird auf zwei Zeitebenen diese tief bewegende und schwer verdauliche Familiengeschichte erzählt. Die eine beginnt am See, als die sich fremd gewordenen Brüder die Asche der Mutter verstreuen wollen. In kleinen Rückwärtsschritten erzählt der erwachsene Benjamin, was in den Stunden zuvor geschehen ist. Noch berührender ist der Erzählstrang aus der Sicht des Kindes. Alle drei Söhne müssen damit zurechtkommen, dass die Eltern ihre Verantwortung nur unzureichend wahrnehmen und unter Alkoholeinfluss unberechenbar sind. Das gilt besonders für die Mutter, der Vater wirkt auf den ersten Blick sanfter und liebevoller. Doch auch dieser Eindruck täuscht.Sprachlich hat mich dieser Roman absolut überzeugt. Bereits nach der Hälfte war ich mir fast sicher, dass er zu den wenigen Büchern gehört, die ich irgendwann ein zweites Mal lesen werde.Für mich gehört „Die Überlebenden“ zu den Lesehighlights dieses Jahres.
Pressestimmen
3sat
Ich habe ein sehr dunkles, düsteres Märchen gelesen. Kunstvoll.
Katrin Schumacher
Podcast F*luxx
Sie werden um diese Brüder weinen. Um die Männer, die sie wurden, um die Jungen, die sie waren, um d...ie Unschuld, die sie verloren haben. Brillant, eindringlich und unvergesslich. mehr weniger
Frederik Backman, Autor von ›Ein Mann namens Ove‹
rbb
Ein Meisterwerk.
Thomas Böhm
Podcast F*luxx
Ein Buch wie ein Pfeil. Präzise und schmerzhaft über eine tief dysfunktionale Familie – und gleichze...itig spannend und funkelnd schön. mehr weniger
Doris Dörrie
3sat
Es gibt diese unheimlich interessante literarische Bewegung, dass er einerseits vorwärts erzählt und... die Rahmenhandlung rückwärts erzählt. Es ist jenseits des dunklen Geheimnisses ein Roman über Geschwisterbeziehungen. Lesen! mehr weniger
Sandra Kegel
3sat
Der Roman ist genial gebaut. Er ist Fiktion: aber scheint am Ende echte Wirklichkeit in diese Fiktio...n eindringen zu lassen. Ich weiß nicht, ob ich das je so gekonnt in einem Roman gelesen habe. mehr weniger
Gert Scobel
Ein wichtiges Buch. Mitreißend, fesselnd, atemlos, bezwingend.
Andrea Sawatzki
Süddeutsche Zeitung
In seinem Romandebüt ›Die Überlebenden‹ erzählt Alex Schulman von einer durchschnittlich dysfunktion...alen Familie. Die Wucht und die Nuancen der Gefühle, die er erzeugt, sind atemberaubend. mehr weniger
Werner Bartens
SPIEGEL Bestseller - Das Kulturmagazin
Alex Schulman gelingt mit ›Die Überlebenden‹ ein belletristisches Debüt, das den Traum vom schwedisc...hen Sommer zerschmettert. mehr weniger
Elisa von Hof
taz am Wochenende
Der Roman ›Die Überlebenden‹ von Alex Schulman ist eine bezwingend klar erzählte Geschichte über ein...e Kindheit in Ungeborgenheit. mehr weniger
Katharina Granzin
Berliner Zeitung
Schulman, der schon meherere Sachbücher veröffentlicht hat, bleibt bei seinem ersten Roman sehr nah ...an den Figuren. mehr weniger
Cornelia Geissler, 04.11.2021
Brigitte
Funkelndes Porträt dreier Brüder, die mit ihren trinkenden Eltern klarkommen müssen.
27.10.2021
Hamburger Abendblatt
Sehr langsam entblättert sich in diesem raffiniert komponierten Text, der von hinten nach vorne erzä...hlt und dennoch nirgends kompliziert ist, ein Drama, das unbedingt herzzerreißend ist. mehr weniger
Thomas Andre, 19.10.2021
Brigitte
So fulminant dieser Roman beginnt, so geht er auch weiter. Ein sehr skandinavisch düsteres Buch. Und... doch ist es nicht ohne lichte Momente, bis zu seinem überraschenden Ende. mehr weniger
Meike Schnitzler, 13.10.2021
DONNA
Wunderschön.
01.10.2021
NDR Kultur
Ein meisterhaftes, formstrenges, ein tief anrührendes Buch.
Anna Hartwich, 17.09.2021
ZDF
Klug konstruiert und sprachlich zurückhaltend enfaltet ›Die Überlebenden‹ eine stille Wucht ohne Pat...hos. Ein tieftrauriges und schmerzhaftes Buch - und genau deswegen eines, das glücklich machen kann. mehr weniger
Peter Twiehaus, 10.09.2021
Kurier
Mit ›Die Überlebenden‹ ist dem Autor ein dichtes Debüt gelungen.
05.09.2021
WDR
Alex Schulman, geboren 1976, schafft in seinem Roman eine exzellente Verbindung von Autobiographisch...em und Fiktion (...). mehr weniger
Ulrich Noller, 31.08.2021
Buchprofile/medienprofile
Eine spannend komponierte, verstörende Kindheitsgeschichte mit Gänsehautmomenten, in der es um Reden... und Schweigen, Vergeben und Vergessen geht. Starke Empfehlung. mehr weniger
Maria Holgersson
mein/4
Schmal, leise und gewaltig: ein absolutes Lieblingsbuch indiesem Herbst.
Buchjournal extra
Ein stilles und zugleich aufwühlendes Buch - man mag es nicht aus der Hand legen. Ein ganz großes Le...seerlebnis. mehr weniger
Susanne Dietrich
Stadtkind (Hannover)
Ein Buch wie ein tiefer, anrührender See, der still aussieht, aber bis obenhin angefüllt ist mit Äng...sten, Sehnsucht, Rivalität und Unverstandenem, Grausamkeiten und trostloser Trauer. mehr weniger
Anke Wittkopp
lebensart
Alex Schulman erzählt in seinem beeindruckenden und emotional sehr berührenden Debütroman, der dazu ...mit einem überraschenden Ende aufwartet, auf zwei Ebenen. mehr weniger
Die Furche
Seine Figuren bewahren bis zuletzt eine faszinierende Mehrdeutigkeit; keine von ihnen lässt sich auf... einem Gut-Böse-Schema eindeutig zuordnen. mehr weniger
Rainer Moritz, 21.04.2022
ruinaulta
Ein aufwühlender, düsterer Roman, jedoch sehr lesenswert.
Ruth Ragettli, 14.01.2022
Kieler Magazin
Ergreifend und ganz anders als das meiste, das man an schwedischer Literatur gewohnt ist.
11.01.2022
lehrerbibliothek.de
Zurecht erfährt das Werk des schwedischen Autors eine breite Leserschaft, wird in ihm doch eine zent...rale Erzählung der kulturellen Identität Schwedens problematisiert und zugleich ein klassischer Fehler familiärer Erziehung identifiziert. mehr weniger
Marcel Remme, 08.01.2022
Kronberger Bote
Ein Buch für all jene, die spannende und hervorragend konsturierte Familiengeschichten lesen möchten.... mehr weniger
16.12.2021
Landsberg Extra
Der internationale Bestseller aus Schweden, über Hoffnung, über Versöhnung, über Leben.
, 15.12.2021
Kirche+Leben
Bedrückend und anrührend, meisterhaft konstruiert.
Ulrich Waschki, 12.12.2021
Aachener Zeitung
Mein Fazit: ein tolles Debüt, vielschichtig und überaus fesselnd erzählt.
Ute Rodde, 22.11.2021
Münsterländische Tageszeitung
Über Hoffnung, über Versöhnung, über Leben
22.11.2021
Land & Forst
Ein gelungens Romandebüt des schwedischen Autors: literarisch erzählt, raffi niert konstruiert - un...d mit einem atemberaubendem Schluss! mehr weniger
15.11.2021
Bürgerportal Bergisch Gladbach
Kommen Sie mit auf eine literarische Reise aus einer scheinbaren Hoffnungslosigkeit heraus in ein se...lbstbestimmtes Leben! Ein wunderschönes Buch, das Sie nicht verpassen sollten. mehr weniger
Sylvia Jongebloed, 09.11.2021
Family
Alex Schulman hat den Kunstgriff gewagt, die Geschichte von hinten aufzurollen - und es ist ihm herv...orragend gelungen. mehr weniger
Bettina Wendland, 01.11.2021
Saale-Zeitung
Wer gerne skandinavische Bücher liest, dem wird diese deutsche Erstausgabe helfen, einen neuen Schri...ftsteller zu entdecken. Es lohnt sich. mehr weniger
Petra Breuig, 30.10.2021
Wetzlarer Neue Zeitung
Es ist eine klare, echte, gleichzeitig aber aufwühlende Geschichte, die dem Leser vor Augen führt, w...as im Leben wirklich wichtig ist. mehr weniger
Hannah Umlauf, 11.10.2021
Ensuite - Zeitschrift zu Kultur & Kunst
Keine Ferien auf Saltkrokan.
02.10.2021
lift Stuttgart
Ein sehr intensives und anspruchsvolles Debüt.
01.10.2021
Magedeburger Volksstimme
Die feinen Schwingungen zwischen den Brüdern hält er mit der gleichen Intensität fest wie Gerüche, F...arben, überhaupt die ganze Sinnlichkeit einer rauen Natur. mehr weniger
18.09.2021
Westdeutsche Allgemeine
Alex Schulman gelingt ein Roman von hoher Intensität.
Martin Meyer, 11.09.2021
Ostthüringer Zeitung
Eine Reise durch die Natur, die Zeit, den Kampf um Liebe, Hoffnung.
09.09.2021
dpa, Neue Presse
Mit präziser Sprache erschafft Schulman eine Welt, in der die kleinen, alltäglichen Dinge von den gr...oßen menschlichen Hoffnungen, Sehnsüchten und Ängsten erzählen. mehr weniger
04.09.2021
leselupe.de
Es ist ein lesenswerter Roman, voller Tiefe und intensiver Innenbetrachtung eines zerrütteten Famili...enlebens mit einem überraschenden Ende. mehr weniger
Claudine Borries, 29.08.2021
Mainhattan Kurier
Im Rückblick emotionsgeladener Erinnerungen brechen tiefe Narben auf, die von Schuld sprechen, aber ...auch die Hoffnung auf Vergebung schürt. Leseempfehlung! mehr weniger
24.08.2021
Kleine Zeitung, Lesezeichen Newsletter
Ein Lese-Erlebnis mit langem, intensiven Nachhall.
Werner Krause, 23.08.2021
Die Presse am Sonntag
Den Namen Alex Schulman sollte man sich auf jeden Fall merken.
Mirjam Martins, 22.08.2021
Heilbronner Stimme
Diese Familiengeschichte ist ohne jede Romantik und deshalb umso bewegender.
Tanja Ochs, 21.08.2021
buecher-leben.de
In einer klaren, reflektierenden aber auch poetischen, einfühlsamen Sprache fächert Alex Schulman da...s Leben der drei Brüder von ihrer Kindheit bis ins Erwachsenenalter auf, in dem sie nie gelernt haben, über Gefühle und einschneidende Erlebnisse, die Frag mehr weniger
Sabine Wagner, 21.08.2021
booksandnotes.de
›Die Überlebenden‹ – eine emotional aufwühlende Familiengeschichte über die Wucht des Lebens.
Frank Zabel, 20.08.2021
protagonistplaces.de
Selten habe ich ein Buch mal wieder so intensiv erlebt, so reflektiert betrachtet und nicht einfach ...nur hingenommen, sondern richtiggehend aufgesogen. Ein tolles Buch! mehr weniger
Bianca Magens, 20.08.2021
WDR 3
Alex Schulman hat mit seinem Romanerstling ›Die Überlebenden‹ einen fulminanten Start hingelegt, vie...lschichtig, psychologisch genau, formal überzeugend. mehr weniger
Jutta Duhm-Heitzmann, 20.08.2021
Bremen Zwei
Eine schmerzhafte, außergewöhnlich klug komponierte Geschichte, die man nicht vergisst.
Esther Willbrandt, 10.08.2021