Tobias Keller: ›Kommando Schluckspecht‹

Bei uns ist ein Bottrop-Fanpacket voller schöner Dinge eingetrudelt – was man halt so zum Arbeiten und für den Feierabend braucht. Mit dabei: ein Brief der Bardame Jutta aus Tobias Kellers neuem Roman ›Kommando Schluckspecht‹. Auf den Ruhrpott und auf Jutta, Prost!

Tach zusammen

Jutta hier. Ich schreib in den Auftrag von den Tobi. Der Jung ist in seine aktuelle Lebenssituation ja kaum in die Lage, sich mal für wat anderet aufzuraffen als für den sein Schulkram. Meine Lehrer haben damals immer dat Buch aufgeschlagen und gesagt: So, komm, macht ma Aufgabe 1-8 und gut is. Aber dat waren wohl andere Zeiten …

Jedenfalls hab ich dann ma dat Ruder in mein Hand genommen und hab mir den ma gepackt und gesagt, der könnte sich ja auch einfach ma für alles bedanken, wat ihr alle da von die Buchfirma für den sein Leben geleistet habt. Ich mein, der hat ja schon seit einige Jahre davon geträumt, ma ein Buch zu rauszubringen und da haben wir natürlich immer aus unsere volle Kehle gelacht. Aber jetzt ist dat doch passiert und jetzt kommt sogar dat zweite und da hab ich den ma in ein Vieraugengespräch deutlich gemacht, dat man da als Mann mit eine gute Erziehung auch ma Danke sagen kann an die Leute, die dat möglich gemacht haben.

So, und dann haben wir gemeinsam überlegt und uns gedacht, wir schlagen zwei Fliegen mit eine Klappe, wie man so schön sagen tut: Die in München kriegen so eine Art Präsentkorb von unsere Stadt Bottrop, um auch so ein Stück weit unsere Kultur in den ihr Horizont reinzubringen. Als Dankeschön für allet also folgende Kleinigkeiten in strukturierte Art und Weise ma aufgelistet, die in den Karton hier drinne sind:

  • Dat wichtigste: Bier. Is klar. Also wir hier in Ruhrgebiet trinken anders als ihr in Süden ja richtiges Bier. Pils. Damit man da auch nomma eine Verbindung zu die Stadt Bottrop ziehen kann, is dat zum einerseits den Ruhrgebiets-Version von Bottrop und Oberhausen von den zum andererseits in Dortmund gebrauten Bier Brinkhoffs. Also mehr Ruhrpott geht ja kaum. Könnt ihr ma trinken in ein ruhige Stunde oder in Anbetracht einet beginnenden Feierabends. 
  • Wenn man Bier trinkt, kriegt man Hunger. Ungeschriebenet Gesetz. Ich hätt ja ein paar von mein Frikkos mit Senf beigepackt, aber mein Bekannter von die Post meinte, dat könnte zu Unannehmlichkeiten führen transporttechnisch. Also hab ich Schockelade reingepackt. Auch mit Originalzutaten aus Bottrop, glaub ich. Is au besser, kann man ja dann an die Brigade besser verteilen und dann hat jeder ein Stück von den Kuchen, rezpektive von den Schockelade. 
  • Bier und Schockelade führen meistens zu ein sehr langen Abend, der dann in Schnaps und Frikkos endet. Falls dat dann der Fall sein sollte, muss am nächsten Tag der Körper auf Vordermann gebracht und von gesunde Sachen durchspült werden und da hat man in Ruhrgebiet ein Trick, und zwar man trinkt Kaffee. Daher is Bottroper Kaffee mit dabei, der vor den Hintergrund von seine Stärke bekannt dafür is, den jeweiligen Trinker aus den seine Latschen zu katerpultieren. 
  • Bier trinkse ausser Flasche, is klar, aber für Kaffee brauchse ne Tasse. Und aus welche Tasse lässt sich besser schlürfen als aus ein I-Love-Bottrop Tasse? Und der Gedanke, dat in ein Verlagshaus in München eine Tasse von Bottrop steht, da krieg ich ne Gänsehaut vonne Füße bis zum Haaransatz, aber in positiven Sinne! 
  • Mit dabei is auch ein Stift von Bottrop. Ihr seid ja viel an Schreiben dran, kann ja dann nich schaden. Außerdem hat ich noch den 50Cent Stück von Einkaufswagen parat, dat passte dann ganz gut in den finanziellen Rahmen. 
  • Und zum Schluss noch, falls et im Himblick auf den ein oder andere Ausdruck in den Brief Kommenikationsprobleme entstehen sollten, is noch ein Wörterbuch für zum Übersetzen bestimmter Worte dabei, für die Zukunft zu ein besseren Verständnis gegenseitig.

So, und jetzt sind wa uns riesig am Freuen über dat Erscheinen von den neuen Buch über Liebe, Freundschaft, Bier und Bottrop. Viel Spass mit den Zeugs in den Karton, trinkt, esst und schreibt schön damit, ich hoffe, wir tun uns ma sehn im Bottroper Helden auf ein Bier oder wahlweise Schnaps mit den Anton und den Jupp.

Ich muss los, Kundschaft … Haut ma rein

Euer Jutta