1979, eine Mordserie hält Yorkshire in Atem. Als Mivs Familie wegziehen möchte, bricht für sie eine Welt zusammen. Was wäre, wenn der Mörder gefasst würde? Könnte Miv dann bleiben? Gemeinsam mit ihrer besten Freundin beginnt sie zu ermitteln ...
Miv und ihre beste Freundin Sharon sind unzertrennlich. Als Mivs Vater mit der Familie wegziehen möchte, bricht für sie eine Welt zusammen. Eine brutale Mordserie hält Yorkshire in Atem, doch ihr Zuhause und Sharon hinter sich zu lassen, kann Miv sich trotzdem nicht vorstellen. Egal, wie seltsam es dort auch geworden ist, seitdem ihre Mutter aufgehört hat zu sprechen und Tante Jean sich nun um alles kümmert.
»Was wäre, wenn der Mörder gefasst würde?, fragte ich mich, als ich allmählich eindöste. Was, wenn die Morde aufhörten? Und wir hierbleiben könnten? Dann müsste ich Sharon nicht zurücklassen, und wir könnten für immer beste Freundinnen bleiben.«
Also beginnen die beiden Mädchen, auf eigene Faust die Menschen in ihrer Nachbarschaft zu beobachten – und setzen dabei Dinge in Gang, die alles verändern werden.
Einfühlsam und klug erzählt Jennie Godfrey von Familie, Freundschaft und Zusammenhalt und eröffnet ein weites Gesellschaftspanorama, voll ergreifender Schicksale und liebenswerter Figuren.
»Packend und bewegend.« The Guardian
1. Auflage
Jennie Godfrey ist in Yorkshire geboren und aufgewachsen. Um sich ihren Traum vom Schreiben zu verwirklichen, hat sie ihren Job als Personalleiterin bei einem großen DAX-Unternehmen aufgegeben. ›Unser Buch der seltsamen Dinge‹ ist ihr erster Roman, der nach Erscheinen sofort auf Platz 3 der ›Sunday Times‹-Bestsellerliste eingestiegen ist.
Melden Sie sich an
Jennie Godfreys Debütroman Unser Buch der seltsamen Dinge verbindet auf bemerkenswerte Weise eine Coming-of-Age-Geschichte mit der gesellschaftlichen Atmosphäre Nordenglands in den frühen 1980er-Jahren. Vor dem Hintergrund der realen Bedrohung durch den Serienmörder Peter Sutcliffe erzählt Godfrey von Freundschaft, Kindheit und den prägenden Erfahrungen des Heranwachsens in einer von Angst und Unsicherheit geprägten Zeit.Erzählweise und StilGodfrey gelingt es, eine authentische Kinderperspektive einzunehmen, ohne dass der Roman an literarischer Tiefe verliert. Ihr Schreibstil ist klar und atmosphärisch dicht, mit einer bildhaften, aber unaufdringlichen Sprache, die das Zeitkolorit der frühen 80er-Jahre eindrucksvoll einfängt. Die Dialoge wirken natürlich, und die kindliche Sichtweise ermöglicht es der Autorin, gesellschaftliche Entwicklungen indirekt, aber wirkungsvoll zu reflektieren.Besonders hervorzuheben ist die Art und Weise, wie Godfrey Spannung aufbaut. Obwohl der Roman keine klassische True-Crime-Erzählung ist, sondern sich vor allem auf die Auswirkungen der Verbrechen auf die Gesellschaft konzentriert, ist eine unterschwellige Bedrohung stets präsent. Dies geschieht jedoch nicht durch reißerische Darstellungen oder explizite Gewaltschilderungen, sondern durch subtile Andeutungen und die Reaktionen der erwachsenen Figuren, die aus Sicht der kindlichen Erzählerin oft nur bruchstückhaft verständlich sind.Thematische Tiefe und historischer BezugEin zentrales Element des Romans ist die Verarbeitung realer Ereignisse in einer fiktionalen Geschichte. Die Morde des „Yorkshire Rippers“ Peter Sutcliffe erschütterten Großbritannien in den 1970er- und 80er-Jahren nachhaltig. Statt jedoch die Taten selbst in den Mittelpunkt zu stellen, richtet Godfrey den Fokus auf die gesellschaftlichen Auswirkungen: das wachsende Misstrauen, die veränderten Sicherheitsmaßnahmen und die Art, wie Erwachsene über Angst und Gefahr mit (oder eben nicht mit) ihren Kindern sprechen.Godfrey bringt dabei auch ihren persönlichen Bezug zu den Ereignissen ein, was dem Roman eine besondere Authentizität verleiht. Man merkt, dass sie nicht nur historische Fakten verarbeitet, sondern sich intensiv mit der emotionalen und psychologischen Dimension der damaligen Zeit auseinandergesetzt hat. Besonders eindrucksvoll ist die Darstellung der Rolle von Frauen in dieser von Angst geprägten Gesellschaft – ein Thema, das auch heute noch von großer Relevanz ist.FazitUnser Buch der seltsamen Dinge ist weit mehr als eine nostalgische Rückschau auf eine vergangene Zeit. Jennie Godfrey nutzt eine kindliche Erzählperspektive, um komplexe gesellschaftliche Dynamiken verständlich und greifbar zu machen. Ihr Stil ist präzise, atmosphärisch und voller feinfühliger Beobachtungen. Die Verknüpfung von historischen Ereignissen mit einer persönlichen Erzählung ist ihr auf bemerkenswerte Weise gelungen.Der Roman eignet sich besonders für Leserinnen und Leser, die sich für literarische Auseinandersetzungen mit realen historischen Ereignissen interessieren und Wert auf eine gut durchdachte Erzählweise legen. Ein starkes Debüt, das lange nachhallt.
Cover:--------------Das Titelbild ist sehr vielfältig und der Rabe, die Milchflaschen sowie die Andeutung, dass das Blatt aus einem Skizzenblock herausgerissen wurde, wecken die Neugier. Gleichzeitig wird eine leicht düstere Atmosphäre durch den Raben verbreitet. Mit dem blauen Hintergrund zusammen hat das Buch definitiv meine Aufmerksamkeit erregt.Inhalt:--------------Die 12-jährige Miv lebt mit ihrem Vater, ihrer kranken Mutter und ihrer Tante Jean in einer Kleinstadt der englischen Grafschaft Yorkshire.Nachdem es ihrer Mutter immer schlechter geht und zudem ein Serienmörder die Gegend in Atem hält, erwägt Mivs Vater einen Umzug für einen Neuanfang. Doch das würde für Miv das Ende ihrer Freundschaft mit Sharon bedeuten und das kann sie auf keinen Fall zulassen!Unter der Annahme, dass sie bleiben kann, wenn es den Mädchen gelingt, den Mörder zu identifizieren, stellen sie Nachforschungen an und beobachten jede verdächtig erscheinende Person in der Nachbarschaft. Ihre Entdeckungen setzen sie auf die "Liste der verdächtigen Dinge". Dabei finden sie viele bisher verborgene Geheimnisse ihrer Mitmenschen heraus und durch ihre Einmischung in deren Leben setzen sie Dinge in Gang, deren Ende sich nicht voraussagen lässt. Und auch ihr eigenes Leben ändert sich unerwartet.Mein Eindruck:--------------"Ich wich den Jungen aus und überlegte dabei, wo diese Regeln herrührten. Regeln, die besagten, dass hübsche Mädchen nicht mit armen oder intelligenten Mädchen spielten. Regeln, die besagten, dass Jungen nicht mit Mädchen befreundet sein konnten und schon gar nicht weiße Mädchen wie ich und Sharon mit Jungen dunklerer Hautfarbe wie Ishtiaq. Ich konnte mich nicht erinnern, wann und wie ich diese Regeln gelernt hatte, und verstand nicht, warum ich sie immer noch befolgte." (S. 75)Die Handlung wird vorwiegend von Miv in der Ich-Form, aber auch wechselhaft aus der Perspektive anderer beteiligter Personen erzählt. Auf diese Weise bekommt man einen vielfältigen Eindruck in die Gefühls- und Gedankenwelt der Stadtbewohner. Miv ist ein sehr ernstes Mädchen, das sich viele Gedanken über sich und ihre Umwelt macht. Sie ist das komplette Gegenteil ihrer hübschen, empathischen und unbesorgten Freundin Sharon. Aber die beiden bilden ein gutes Team. Ich mochte Miv aufgrund ihres Ehrgeizes, den Fall zu lösen, und wegen ihrer Versuche, möglichst an altbekannten Dingen wie der Freundschaft an Sharon festzuhalten.Je mehr sie nachforschen, desto mehr sieht Miv ihre Mitmenschen mit anderen Augen. Ihre Freundschaft zu Sharon verändert sich und sie schließt unerwartet neue Freundschaften.Der Roman ist wie ein gesellschaftliches Kaleidoskop. Themen wie Rassismus, Integration, häusliche Gewalt, Ausgrenzung bestimmter Personengruppen, sexuelle Belästigung uvm. werden hier raffiniert zu einem stimmigen Ganzen verwoben, das auf den letzten Seiten mit einer großen überraschenden Wende und einem schlüssigen Ende aufwartet.Ein weiterer, spannender Aspekt ist die wahre Historie, denn den "Yorkshire Ripper" und seine Opfer gab es wirklich, und die Autorin webt diese Fakten geschickt in die Handlung mit ein. Sie selbst war zu diesem Zeitpunkt etwa im Alter ihrer Protagonistin und stammt aus der gleichen Gegend, sodass sie vermutlich in Miv einen Teil ihrer eigenen Erinnerungen verarbeitet. Dadurch wirkt die Erzählung authentisch.Ich habe diese Freundschaftsgeschichte von der ersten bis zur letzten Seite verschlungen, manchmal hatte ich ein Lächeln im Gesicht, manchmal war ich tief betroffen und am Ende habe ich das Buch zufrieden und bereichert um ein paar Zitate für mein Leben geschlossen. Ich freue mich auf ein weiteres Buch der Autorin!Fazit:--------------Freundschaftsgeschichte im Yorkshire der 1970er-Jahre mit Spannung, Tragik, Humor, viel Herz und realem Hintergrund. Sehr empfehlenswert!
Cover: -------------- Das Titelbild ist sehr vielfältig und der Rabe, die Milchflaschen sowie die Andeutung, dass das Blatt aus einem Skizzenblock herausgerissen wurde, wecken die Neugier. Gleichzeitig wird eine leicht düstere Atmosphäre durch den Raben verbreitet. Mit dem blauen Hintergrund zusammen hat das Buch definitiv meine Aufmerksamkeit erregt. Inhalt: -------------- Die 12-jährige Miv lebt mit ihrem Vater, ihrer kranken Mutter und ihrer Tante Jean in einer Kleinstadt der englischen Grafschaft Yorkshire.Nachdem es ihrer Mutter immer schlechter geht und zudem ein Serienmörder die Gegend in Atem hält, erwägt Mivs Vater einen Umzug für einen Neuanfang. Doch das würde für Miv das Ende ihrer Freundschaft mit Sharon bedeuten und das kann sie auf keinen Fall zulassen! Unter der Annahme, dass sie bleiben kann, wenn es den Mädchen gelingt, den Mörder zu identifizieren, stellen sie Nachforschungen an und beobachten jede verdächtig erscheinende Person in der Nachbarschaft. Ihre Entdeckungen setzen sie auf die "Liste der verdächtigen Dinge". Dabei finden sie viele bisher verborgene Geheimnisse ihrer Mitmenschen heraus und durch ihre Einmischung in deren Leben setzen sie Dinge in Gang, deren Ende sich nicht voraussagen lässt. Und auch ihr eigenes Leben ändert sich unerwartet. Mein Eindruck: -------------- "Ich wich den Jungen aus und überlegte dabei, wo diese Regeln herrührten. Regeln, die besagten, dass hübsche Mädchen nicht mit armen oder intelligenten Mädchen spielten. Regeln, die besagten, dass Jungen nicht mit Mädchen befreundet sein konnten und schon gar nicht weiße Mädchen wie ich und Sharon mit Jungen dunklerer Hautfarbe wie Ishtiaq. Ich konnte mich nicht erinnern, wann und wie ich diese Regeln gelernt hatte, und verstand nicht, warum ich sie immer noch befolgte." (S. 75) Die Handlung wird vorwiegend von Miv in der Ich-Form, aber auch wechselhaft aus der Perspektive anderer beteiligter Personen erzählt. Auf diese Weise bekommt man einen vielfältigen Eindruck in die Gefühls- und Gedankenwelt der Stadtbewohner. Miv ist ein sehr ernstes Mädchen, das sich viele Gedanken über sich und ihre Umwelt macht. Sie ist das komplette Gegenteil ihrer hübschen, empathischen und unbesorgten Freundin Sharon. Aber die beiden bilden ein gutes Team. Ich mochte Miv aufgrund ihres Ehrgeizes, den Fall zu lösen, und wegen ihrer Versuche, möglichst an altbekannten Dingen wie der Freundschaft an Sharon festzuhalten. Je mehr sie nachforschen, desto mehr sieht Miv ihre Mitmenschen mit anderen Augen. Ihre Freundschaft zu Sharon verändert sich und sie schließt unerwartet neue Freundschaften. Der Roman ist wie ein gesellschaftliches Kaleidoskop. Themen wie Rassismus, Integration, häusliche Gewalt, Ausgrenzung bestimmter Personengruppen, sexuelle Belästigung uvm. werden hier raffiniert zu einem stimmigen Ganzen verwoben, das auf den letzten Seiten mit einer großen überraschenden Wende und einem schlüssigen Ende aufwartet. Ein weiterer, spannender Aspekt ist die wahre Historie, denn den "Yorkshire Ripper" und seine Opfer gab es wirklich, und die Autorin webt diese Fakten geschickt in die Handlung mit ein. Sie selbst war zu diesem Zeitpunkt etwa im Alter ihrer Protagonistin und stammt aus der gleichen Gegend, sodass sie vermutlich in Miv einen Teil ihrer eigenen Erinnerungen verarbeitet. Dadurch wirkt die Erzählung authentisch. Ich habe diese Freundschaftsgeschichte von der ersten bis zur letzten Seite verschlungen, manchmal hatte ich ein Lächeln im Gesicht, manchmal war ich tief betroffen und am Ende habe ich das Buch zufrieden und bereichert um ein paar Zitate für mein Leben geschlossen. Ich freue mich auf ein weiteres Buch der Autorin! Fazit: -------------- Freundschaftsgeschichte im Yorkshire der 1970er-Jahre mit Spannung, Tragik, Humor, viel Herz und realem Hintergrund. Sehr empfehlenswert!
«Unser Buch der seltsamen Dinge» ist ein Krimi von Jennie Godfrey, der von einem auf freiem Fuss befindlichen Yorkshire Ripper handelt, der bereits nach neuen Opfern sucht. Die 12-jährige Hauptprotagonistin Mavis, kurz Miv, hat einen entscheidenden Grund, sich auf die gefährliche Suche nach dem Täter zu machen. Sie möchte nämlich verhindern, dass ihre Familie wegen der Angst vor dem Ripper umziehen muss und sie somit von ihrer besten Freundin Sharon Parker getrennt wird.Gemeinsam mit Sharon erstellt Miv eine Liste verdächtiger Personen und Orten und stürzt sich in ihre eigene, heimliche Ermittlungsarbeit. Doch die Suche zeigt sich als komplizierter als gedacht. Die Mädchen müssen ihre Verdächtigen aus der Liste genauer unter die Lupe nehmen und sich hinterfragen, ob sie wirklich die Gesuchten sind. Die amüsante und zugleich spannende Auflistung der Verdächtigen liess mich das Gefühl haben, selbst Teil ihrer Ermittlung zu sein.Ich mochte Miv sehr, weil sie sich von Rückschlägen nicht entmutigen lässt und immer neue Hinweise sucht. Ihre scharfe Beobachtungsgabe und ihr unermüdlicher Einsatz machen sie zu einer starken Hauptfigur. Ich liebe es, wenn die Hauptfiguren so stark zeigen und nicht so schnell aufgeben.Die Suche nach dem Ripper berührt zudem ernsthafte Themen wie Mobbing, Rassismus, häusliche Gewalt und den Tod. Jennie Godfrey gelingt es meisterhaft, diese komplexen Themen in die Geschichte zu weben, ohne die Leichtigkeit der kindlichen Perspektive zu verlieren. Es ist eine berührende Coming-of-Age-Geschichte, die die Unschuld der Kindheit und die Kraft unzerbrechlicher Freundschaften thematisiert.Auch die realistische Sprache der Autorin lässt die Handlung lebendig werden. Besonders die Darstellung der ersten Liebe und der Freundschaft zwischen Miv und Sharon war herzerwärmend. Jennie Godfrey zeigt eindrucksvoll, wie der Ripper und die dunklen Schatten seiner Taten das Leben der Protagonisten beeinflussen und ihnen den Verlust ihrer Unschuld bescheren.Das Ende des Buches ist schockierend und bleibt lange im Gedächtnis. Ich war ganzt baff zu erfahren, dass die Geschichte auf wahren Begebenheiten basiert. Auch nach dem Lesen konnte ich nicht anders, als über die Vergangenheit zu recherchieren und war erstaunt, dass es einen echten Serienmörder gab, der als Inspiration diente.«Unser Buch der seltsamen Dinge» ist ein aussergewöhnliches Leseerlebnis, das über die Grenzen eines typischen Krimis hinausgeht. Eine klare Empfehlung für alle, die spannende und gleichzeitig tiefgründige Geschichten lieben! 🕵️⭐⭐ ⭐⭐⭐
„Unser Buch der seltsamen Dinge“ von Jennie Godfrey bewegt sich für mich durch mehrere Genres und überzeugte mich unter anderem durch die erschütternde Ernsthaftigkeit der Geschichte. Die Autorin fängt in ihrem Roman scheinbar mühelos die unterschiedlichsten Lebensrealitäten und Wahrnehmungen ein. Und auch wenn Miv und ihre Freundin Sharon die Heldinnen der Geschichte sind, gibt es doch Einblicke in so viel mehr Perspektiven. Die Handlung wird wie erwartet voran getrieben durch die Ermittlungen der Mädchen. Eigentlich wollen diese ja den Yorkshire Ripper entlarven, doch auf dem Weg dahin decken sie noch einige Geheimnisse mehr auf was für eine gewisse Spannung sorgte. Wirklich berührend war für mich aber Mivs Entwicklung und auch die Freundschaft mit Sharon. Der Schreibstil gefiel mir auch und so konnte mich das Buch schnell fesseln. Insgesamt verbergen sich in der Geschichte so viele gesellschaftlich wichtige Aspekte und gerade die leisen Töne sorgen hier für viel Emotionalität. Mit einer solchen inhaltlichen Fülle hätte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet und auch deshalb war „Unser Buch der seltsamen Dinge“ für mich ein überraschendes Highlight. Natürlich vergebe ich dafür 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.
"Unser Buch der seltsamen Dinge" war anders als erwartet, aber enttäuscht hat es mich nicht.Miv ist 12 Jahre alt und lebt im Yorkshire der 80er zusammen mit ihrer Vater, ihrer Tante und ihrer Mutter, die psychisch krank ist. Allerdings ist nicht nur die Situation in Mivs Zuhause bedrückend, in Yorkshire versetzt eine Mordserie an Frauen die Menschen in Angst und Schrecken. Als die Erwachsenen Überlegungen anstellen fortzuziehen, setzen sich Miv und ihre beste Freundin Sharon in den Kopf den Yorkshire-Ripper zu schnappen. Sie beobachten die Menschen in ihrer Nachbarschaft und beginnen eine Liste von Verdächtigen zu erstellen.Beim Lesen des Klappentextes dachte ich, "Unser Buch der seltsamen Dinge" sei eine Kriminalgeschichte. Ist es auch, zumindest ein kleines bisschen. Aber eigentlich ist es eher eine sehr zarte Coming-of-age Story, die die unter anderem die Themen Freundschaft, Rassismus, Ausgrenzung, häusliche Gewalt und psychische Krankheiten aufgreift und zu dem einen tollen Einblick in das Leben der Arbeiterklasse im Yorkshire der 80er Jahre gibt. Ich habe Miv und ihre Freunde sehr gerne begleitet und kann "Unser Buch der seltsamen Dinge" allen empfehlen, die Lust auf eine ruhige Geschichte mit viel Gefühl haben, die es am Ende aber noch einmal in sich hat.
In diesem Buch "Unser Buch der seltsamen Dinge" von Jennie Godfrey geht es am Rande der Geschichte um den Serienmörder der "Yorkshire-Ripper". Dieser Fakt wird auf dem Klappentext und am Anfang des Buches so interessant dargestellt, das ich mir gleich eine Doku über diesen Serienmörder anschauen musste. So hab ich das Buch und seine Atmosphäre auch gleich ein bisschen besser verstehen können und hatte ein bisschen mehr Insider-Wissen.Doch die Hauptaufmerksamkeit im Buch lag auf den vielen verschiedenen Personen, die in der irischen Stadt Yorkshire leben. Es wird dabei aus verschiedenen Perspektiven der einzelnen Personen erzählt. Hauptperson ist dabei ein kleines Mädchen namens Miv. Diese Charaktere haben alle ein Problem und Miv hilft ihnen unbewusst, ihr Leben besser zu machen. Am Ende geht es in dem Buch um Freundschaften und wie wichtig es ist, gute Freundschaft zu pflegen und wertzuschätzen. Das Buch hatte zwar so seine Längen, aber am Ende hat es mir dann doch gut gefallen und mich sogar öfters mal berührt.
In diesem Buch begibt sich die Protagonistin zusammen mit ihrer besten Freundin Sharon auf die Jagd nach einem geheimnisvollen Mörder. Was zunächst wie ein klassischer Krimi anmutet, entfaltet sich schnell zu einer tiefgründigen Erzählung, die weit über die bloße Jagd nach dem Ripper hinausgeht - und dabei fällt genau diese Jagd eher in den Hintergrund.Die beiden Mädchen observieren ihre Umgebung und stoßen dabei auf viele Geheimnisse, die in ihrer Gemeinschaft verborgen liegen. Dadurch wird der Spannungsbogen aufrechterhalten und insbesondere das Ende überrascht mit einem unerwarteten Twist.Die Autorin gelingt es, in die Tiefen der Gesellschaft einzutauchen und Themen wie Freundschaft, Alltagsrassismus und die Herausforderungen des Erwachsenwerdens anzusprechen. Ein besonders gelungenes Element ist dabei der Perspektivwechsel. Die Geschichte wird vornehmlich aus Mivs Ich-Perspektive erzählt, beleuchtet jedoch immer wieder die Sichtweise anderer Figuren, die zusätzliche Tiefe bringt und die Charaktere greifbar macht.Alles in allem also ein sehr schönes und einwirkendes Lesevergnügen.
Die Idee, um die reale Gestalt des Yorkshire-Rippers eine fiktive Geschichte zweier Mädchen zu spinnen, die ihn zur Strecke bringen wollen, hat mir sehr gut gefallen und dementsprechend gespannt war ich auf das Buch.Zu Beginn bin ich allerdings etwas schwer reingekommen und hatte insbesondere auf den ersten Seiten Probleme mit der zeitlichen Einordnung der Ereignisse. Da war die Ich-Erzählerin Miv für meinen Geschmack doch sehr sprunghaft, was aber in gewisser Weise ja auch zu ihrem Alter passt, genau wie der gesamte Schreibstil. Gut gefallen haben mir die unterschiedlichen Perspektiven, neben Miv, die alles in ihrer Umgebung sehr scharfsinnig beobachtet, gibt es auch immer wieder Einschübe aus Sicht von verschiedenen Erwachsenen, die so die Beobachtungen von Miv (die doch teilweise noch recht kindlich sind) ergänzen, erklären und dem Leser bei der Einordnung helfen. Diese Art des Erzählens mochte ich wirklich sehr.Der Ripper bestimmt bei allem so ein bisschen die Rahmenhandlung an der entlang sich die einzelnen Schicksale entfalten, denen die Mädchen während ihrer Ermittlungen begegnen. Die Menschen in der Nachbarschaft haben alle ihr Päckchen zu tragen und Miv und ihre Freundin nehmen, ob bewusst oder unbewusst, teilweise großen Einfluss auf die weiteren Entwicklungen, sei es auf positive oder auch auf negative Weise.Am Ende war mir das dann aber fast ein bisschen zu viel, die ein oder andere Nebenhandlung hätte es für meinen Geschmack nicht unbedingt gebraucht, das Buch hatte auch so genug zu bieten: Über die Wichtigkeit von Freundschaft und Familie, aber auch die Fragilität derselben, über den Mut, etwas zu verändern und das vermeintlich feststehende Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, über Hoffnung und Zusammenhalt.Mir hat „Unser Buch der seltsamen Dinge“ wirklich sehr gut gefallen, es war anders als erwartet (weniger krimimäßig), was das Leseerlebnis aber nicht geschmälert hat, im Gegenteil. Ich war fast ein wenig traurig, als es zu Ende war, die Figuren sind mir doch sehr ans Herz gewachsen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.
"Unser Buch der seltsamen Dinge" habe ich gewaltig unterschätzt. Es klang nett und hatte ein schönes Cover, aber was mich dann inhaltlich überwältigt hat, war der Tiefgang der Geschichte und die Vielfalt an Themen, die behandelt wurden.Es ist nicht nur eine Coming of Age Geschichte mit Mörderjagd, sondern es geht auch um Freundschaft, (Alltags)Rassismus und das Leben in einer nordenglischen Kleinstadt. Dabei begleiten wir Miv als Erzählerin, die durch ihre kindlich naive Art einen interessanten neuen PoV aufwirft, auch wenn sie natürlich eine etwas unzuverlässige Erzählerin ist. Aber ihre Geschichte wird immer wieder aufgelockert durch die Berichte der Erwachsenen, die sie beobachtet und die das Geschehen für den erwachsenen Lesenden wiederin einem anderen Licht erscheinen lassen.Fazit: Ein spannendes Buch, bei dem die Jagd nach dem Ripper zur Nebensache degradiert wird, weil das alltägliche Drama doch viel aufregender ist!
Pressestimmen
ntv.de
Die Geschichte um Miv und Sharon und deren Freundschaft, die so einzigartig scheint, aber dennoch so... gewöhnlich, so alltäglich ist, ist der wahre Schatz des bei dtv und DAV als Buch und Hörbuch erschienenen Bestsellers. mehr weniger
Thomas Badtke, 16.11.2024
Am Ende gab es noch einen Twist den ich nicht erwartet hatte, der so plötzlich kam, dass ich die nac...hfolgenden Seiten mit offenen Mund gelesen habe. mehr weniger
@judikos_welt, 10.09.2024