Ums Kämpfen ging es bei Heinrich von Kleist immer wieder. Er kämpfte am Rhein gegen Frankreich, er kämpfte um literarische Anerkennung und schließlich mit dem Leben – und verlor, als er sich 1811 mit gerade mal 34 Jahren am Kleinen Wannsee das Leben nahm. Auch seine Kriminalnovelle »Der Zweikampf« wird von diesem Motiv bestimmt: Ende des 14. Jahrhunderts wird ein Herzog hinterrücks ermordet. Indizien und Gegenindizien werden gesammelt – und plötzlich gerät eine bisher unbescholtene Frau in Verdacht. Ein Duell soll schließlich über Schuld und Unschuld entscheiden. Rolf Boysen liest die berühmte Kleist-Novelle mit unverwechselbarem Timbre.
1. Auflage
Heinrich von Kleist wurde am 18. Oktober 1777 als Sohn eines Kapitäns und dessen zweiter Frau Juliane Ulrike in Frankfurt/Oder geboren. Nach dem frühen Tod des Vaters besuchte er ein Gymnasium in Berlin und kam dort erstmals mit französischer Literatur in Berührung. Später schlug er zunächst die Offizierslaufbahn ein und begann dann sein Studium der Rechtswissenschaften. Kleist unternahm Reisen durch Frankreich und die Schweiz. In Dresden gründete er 1808 die Zeitschrift ›Phöbus‹, in der einige seiner Dramen und Erzählungen erschienen. Am 21. November 1811 nahm er sich am Wannsee bei Berlin das Leben.
Rolf Boysen, geboren 1920, war ein bekannter deutscher Theater- und Filmschauspieler sowie Sprecher zahlreicher Hörbücher. Für sein Lebenswerk wurde er u.a. mit dem Bayerischen Theaterpreis, dem Kulturellen Ehrenpreis der Landeshauptstadt München und 2009 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Boysen starb 2014 in München.